14. Juni 2017

Netze BW: Zwei Millionen Euro für Versorgungssicherheit in Engstingen und Ausbau der Haid

Umfassende Modernisierung der 20.000 Volt-Netze auf der Alb so gut wie abgeschlossen

Engstingen. Die Netze BW hat die millionenschwere Modernisierung ihrer 20.000 Volt-Mittelspannungsnetze auf der Alb so gut wie abgeschlossen. Einer der Schwerpunkte lag auf der besseren Anbindung Engstingens mit dem nachhaltigen Ausbau der Versorgung im Gewerbepark Haid. Am heutigen Mittwoch nutzte Bürgermeister Mario Storz die Gelegenheit, sich vor Ort die Maßnahmen im Detail erläutern zu lassen.

Auf insgesamt elf km Länge hat die EnBW-Tochter seit November 2014 moderne und vor allem viel leistungsfähigere Erdkabel zwischen dem Umspannwerk (UW) Trochtelfingen und dem Schaltwerk in Großengstingen verlegt. Die Trasse für die Doppelleitung verläuft meist unweit der bisherigen Freileitung und bindet die auf dem Wege liegenden Ortsnetzstationen von einer Reihe von Betrieben und Höfen direkt ein. Im Falle einer Störung ließen sich die zukünftig mithilfe von Schaltmaßnahmen im Netz deutlich schneller wieder versorgen.

Das gleiche Prinzip gilt auch für die Haid, durch die eine der beiden Leitungen führt und die jetzt sogar von mehreren Seiten angebunden ist. Hans Knoll, verantwortlicher Planer der Netze BW, hatte den Gewerbepark schon Jahre vor Beginn der Baumaßnahmen im Auge: Allein die „rasant gestiegene Einspeisung aus dezentralen Erzeugungsanlagen“ in dem Bereich hatte den Netzausbau dringend erforderlich gemacht. „Wir wollten aber auch nachhaltig die Grundlagen für die weitere Ansiedlung von Gewerbe und Industrie auf dem Areal schaffen“. Dafür sorgen des Weiteren eine Reihe neuer Umspannstationen, von denen aus der Strom über die 400 Volt-Ortsnetzkabel an die Betreibe verteilt wird. Dass an einer dieser Stationen der Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Mario Storz stattfand ist deshalb kein Zufall. „Der Gewerbepark bedeutet nicht nur für uns in Engstingen, sondern auch für die Nachbargemeinden auf der Alb eine große Chance, die wir nutzen wollen. Deshalb liegt mir die optimale Entwicklung seiner Infrastruktur besonders am Herzen“. Dazu trägt auch die zuletzt von Meidelstetten her verlegte Mittelspannungsleitung als sogar dritte Anbindung bei. In allen Gräben für die Erdkabel hatte die Netze BW zudem Leerrohre verlegen lassen, die für den Aufbau eines Glasfaser-„Backbone“ zur Versorgung der Region mit schnellem Internet zur Verfügung stehen. Rund zwei Millionen Euro hat die EnBW-Tochter zusammen in die Verkabelungsmaßnahmen rund um Engstingen investiert.

Die komplette Modernisierung in der Region mit den Eckpunkten Engstingen, Trochtelfingen, Gammertingen, Pfronstetten und Hohenstein kostet insgesamt über 20 Millionen Euro. Inzwischen sind über 100 km der bisherigen 20.000 Volt- Freileitungen als Erdkabel mit deutlich höherem Querschnitt ausgeführt. Erdkabel sind darüber hinaus generell viel weniger störungsanfällig gegenüber Witterungseinflüssen als Freileitungen, gerade bei Gewitter, Stürmen und Eis. Durch die Maßnahmen erhöht sich auch die Versorgungssicherheit für das Schaltwerk in Engstingen, einer Art ‚Spinne im Verteilnetz‘ der beiden Gemeindeteile.

Etwa die Hälfte des Budgets entfällt auf die bedeutendste Einzelmaßnahme, die Erneuerung des UW Trochtelfingen, das die Verknüpfung an das überregionale 110.000 Volt-Hochspannungsnetz herstellt. In acht der insgesamt 26 Schaltfelder der Mittelspannungsebene testet die Netze BW dort zudem seit einem Jahr deutschlandweit erstmalig ein neuartiges, klimaneutrales Isoliergas. Die Inbetriebnahme der neuen Anlagenteile soll möglichst Anfang 2017 erfolgen.




Info/Hintergrund:

In Umspannwerken (UW) wie dem in Trochtelfingen wird der Strom von 110.000 Volt (110 Kilovolt = 110 kV) Hochspannung auf die Mittelspannung von 20.000 Volt (20 kV) umgespannt. In den Umspann- oder Ortsnetzstationen wird die Spannung schließlich auf die in den Haushalten gebräuchlichen 400 bzw. 230 Volt heruntertransformiert.

Ein wenig schaut am heutigen 14. Juni die europäische Fachwelt auf die Alb: Bei der CIRED-Konferenz in Glasgow stellt die ABB einen Video zum Piloteinsatz des neuen, ‚ökoeffizienten‘ Isoliergases bei der Netze BW im UW Trochtelfingen vor: https://youtu.be/efaQGuZlKAE.

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