24. September 2018

Stromnetz zwischen Umspannwerk Gültstein und Gäufelden wird für die Zukunft gerüstet

Netze BW verlegt neue Erdkabel und erhöht die Übertragungskapazität

Herrenberg / Gäufelden. Die Netze BW GmbH modernisiert zurzeit das Stromnetz zwischen dem Umspannwerk Gültstein und Gäufelden. Diese Arbeiten sind Teil der Zielnetzmaßnahme, die die Netzstrukturen in der Region an die zukünftigen Bedarfe anpasst. Sie werden im kommenden Jahr zwischen den Teilorten Gäufelden-Tailfingen und Gäufelden-Nebringen fortgeführt. Dabei wird sowohl die Stromversorgung von Freileitung auf Erdkabel umgestellt, als auch die Übertragungskapazität erhöht. Das dient nachhaltig der Versorgungssicherheit. Nach Fertigstellung aller Arbeiten werden dann auch die nicht mehr benötigten Freileitungen abgebaut.

Die Baumaßnahme hat im August begonnen und wird, wenn alles planmäßig verläuft, Ende November abgeschlossen sein. Sie führt vom Umspannwerk Gültstein bis zur Umspannstation ‚Schulstraße‘ in Gäufelden-Tailfingen und auf einer zweiten Trasse bis zur Umspannstation ‚Siedlerstraße‘ in Gäufelden-Nebringen. Insgesamt werden auf einer Strecke von fast neuen Kilometern neue Erdkabel verlegt. Der Tiefbau findet überwiegend konventionell im offenen Graben statt. Dort, wo es möglich ist, zum Beispiel entlang von Feldern und Feldwegen, wird aber auch mit dem Kabelpflug gearbeitet. Das spart Zeit und schont die Landschaft. Für die Unterquerung von schützenswerter Landschaft und besonderen Infrastrukturen setzt die Netze BW zudem das Spülbohrverfahren ein. Dafür werden einzig eine Start- und eine Zielgrube benötigt. So wurden bereits die Ammertalbahn, die Ammer und die Kreisstraße K 1039 unterquert.

Während der Bauphasen innerorts kann es in den entsprechenden Straßenabschnitten von Tailfingen und Nebringen zu Behinderungen und dem Wegfall von Parkplätzen kommen. Die Netze BW bittet Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die Beeinträchtigungen.

Kabelpflug

Beim Fahren mit dem Kabelpflug schlitzt ein vorne spitz zulaufendes Pflugschwert den Boden in einer minimalen Breite und der nötigen Tiefe auf. Für diese hier zu verlegenden Kabelsysteme ist der Erdschlitz ca. 50 Zentimeter breit und einen Meter tief. Die Stromkabel, die hinten am Kabelpflug mitgeführt werden, gleiten in den Erdschlitz und parallel dazu rieselt über eine Art Trichter feiner Sand um die Kabel, so dass diese in einem rundum schützenden Sandbett zu liegen kommen. Wegen der geringen Breite des Schlitzes fällt das Erdreich, nachdem das Pflugschwert durchgezogen ist, fast von alleine wieder über den Stromkabeln zu.

Spülbohrverfahren

Mit einem kleinen Bohrkopf (Durchmesser zirka 15 Zentimeter) wird zuerst ein Pilotloch auf der einen Seite der zu unterquerenden Fläche gebohrt. Dieser ist mit Sensoren versehen und gräbt sich ferngesteuert auf der Strecke, auf der später die Rohre verlaufen sollen, durch den Boden. Mit Hilfe eines elektromagnetischen Ortungssystems überprüft der Bohrmeister Richtung und Tiefe des Verlaufs. Das beim Bohren gelöste Erdreich wird per Wasserdruck herausgespült. Dem Wasser ist umweltverträgliches Bentonit, ein feines mineralisches Lehmpulver, beigemischt. Dadurch dient es gleichzeitig als so genannte Stützflüssigkeit, welche die Wände des Bohrkanals stabilisiert. Am Zielpunkt angekommen, wird der Bohrkopf durch einen größeren Aufweitkopf ausgetauscht. Mit ihm wird die Bohrung im Rückwärtsgang erweitert. Falls nötig wird dieser Vorgang mit immer größeren Aufweitköpfen so oft wiederholt, bis der Bohrkanal das erforderliche Maß erreicht hat. Mit dem letzten Durchgang werden Leerrohre aus Kunststoff eingezogen, in die abschließend die Stromkabel durchgeführt werden, die durch diese Ummantelung vor äußeren Einwirkungen geschützt sind.

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