12. September 2018

Netze BW mit doppeltem Stromanschluss für Center Park auf der Zielgeraden

Ortschaften im Umland profitieren von Millioneninvestition

Leutkirch. Eines der größten Projekte der Netze BW im Landkreis steht kurz vor der Vollendung: Fast zwei Millionen Euro hat die EnBW-Tochter seit Herbst 2017 in die Modernisierung des Mittelspannungsnetzes im Süden Leutkirchs gesteckt. Auslöser war die zweifache Anbindung des Center Parks. Profitieren werden auch viele Ortschaften in der Umgebung.

Insgesamt an die zwanzig Kilometer umfassen die beiden Trassen, auf denen moderne Erdkabel verlegt worden sind. Eine beginnt im Süden des Stadtgebiets nahe dem Weiler Ziegelstadel und schließt dort an das vom Umspannwerk (UW) Leutkirch kommende Erdkabel an. Über Allmishofen führt sie zur Übergabestelle am früheren Munitionsdepot Urlau, dem heutigen Eingang zum Center Parcs "Park Allgäu". Auf der gesamten Strecke wurden dazu sechs neue, leistungsfähigere Ortsnetzstationen installiert, in denen die Spannung von 20.000 Volt auf die in Haushalten und Betrieben üblichen 400/220 Volt umgewandelt wird. Auch Haselburg, Unterösch und Grünenbach, die bislang nur im Stich versorgt waren, profitieren von der zweiseitigen Anbindung. So ließe sich im Falle einer Störung zukünftig durch einfache Schaltmaßnahmen die Versorgung deutlich schneller wiederherstellen.

Die zweite, deutlich längere 20.000-Volt-Leitung dockt bei Urlau an ein weiteres, aus dem UW Leutkirch kommendes Erdkabel an. Sie führt über Bottentann, Hinznang, Frauenzell und Luttolsberg um den gesamten Urlauer Tann herum und ebenfalls zum Übergabepunkt des Allgäu Parks. Auch diese Trasse wurde so gewählt, dass eine Reihe von Ortsnetzstationen zukünftig direkt angebunden ist und damit von zwei Seiten aus versorgt werden kann. Beim Netzknoten in Luttolsberg hat die Netze BW zusätzlich das Schaltwerk erweitert und modernisiert, um für betriebliche Abläufe und bei möglichen Störungen im Südwesten Leutkirchs über mehr Flexibilität zu verfügen.

Seit Monaten ist die erste Leitung in Betrieb und diente bereits der Errichtung des Allgäu Parks. Der letzte Abschnitt der zweiten, der nördlich durch den Wald nach Luttolsberg führt, war in den letzten Wochen mithilfe eines Kabelpflugs fertiggestellt worden. Mit Inbetriebnahme dieser Leitung, die im Oktober erfolgen soll, stellt die Netze BW die „Redundanz“ der Netzanbindung her: Fällt eine der beiden beispielsweise wegen eines Baggerbisses aus, wäre die zweite immer noch in der Lage, den Strombedarf des Ferienparks zu decken. Der entspricht immerhin in etwa dem aller Haushalte einer Gemeinde in der Größe von Amtzell.

Über zwei Jahre haben Planer, Projektierer und Bauleiter inzwischen einschließlich der Vorbereitungen und Planungen in das Projekt gesteckt. Ganz fertiggestellt ist es aber erst, wenn die nicht mehr benötigten Freileitungen abgebaut sind. Dafür wird in ländlichen Gebieten zur Vermeidung möglicher Flurschäden die vegetationsarme Zeit in den Wintermonaten genutzt.

Hintergrund/Info:

Erdkabel versprechen im 20.000-Volt-Mittelspannungsnetz generell eine deutlich höhere Versorgungssicherheit als Freileitungen, bei denen Witterungseinflüsse wie Sturm oder Blitzschlag, aber auch Tiere Störungen verursachen können. Mit den deutlich stärkeren Kabelquerschnitten lässt sich zudem ein möglicher Zuwachs an Last oder auch Einspeisung wie aus Fotovoltaikanlagen nachhaltig beherrschen. Im Zuge der Energiewende investiert die Netze BW jeweils über 40 Millionen Euro jährlich allein im Bereich der Regionalzentren Tuttlingen und Biberach in solche Modernisierungsmaßnahmen.

In Umspannwerken wie dem in Leutkirch wird der Strom von 110.000 Volt Hoch- auf Mittelspannung (20.000 Volt, 20 kV) transformiert. Mehrere solcher 20.000-Volt-Stromkreise bilden das Rückgrat für die Versorgung im Umland. In den Umspannstationen (auch Ortsnetzstationen) erfolgt dann die Umspannung auf 230/400 Volt und die Verteilung in den einzelnen Ortschaften, Straßenzügen und schließlich Haushalten bzw. Betrieben.

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