11. Oktober 2018

‚Kraftakt‘ für Rechtenstein: Gemeinde baut erstes flächendeckendes Glasfasernetz im Kreis

Realisierung bis Ende 2019 durch Netze BW

Rechtenstein macht Ernst auf dem Weg ins digitale Zeitalter und steht vor einem Kraftakt: Als erste Kommune im Alb-Donau-Kreis ermöglicht sie bis Ende 2019 allen Betrieben und den meisten Haushalten einen direkten Zugang zum Glasfasernetz. Rundum zufriedene Gesichter gab es am Donnerstagnachmittag beim Spatenstich für das Millionenprojekt.

„Toll, dass es jetzt losgeht“, freute sich Bürgermeisterin Romy Wurm. Dabei hat sie vor allem die ortsansässigen Gewerbetreibenden im Blick, „die für ihre Geschäfte ja zeitgemäße Grundlagen brauchen“. In den vergangenen Jahren sei dabei immer wieder der Wunsch nach „superschnellem Internet“ an sie herangetragen worden. Auch möglichst viele Privathaushalte sollen von den rund 1,4 Millionen Euro profitieren, die der flächendeckende Ausbau kostet. Dankbar zeigte sie sich über die „großzügige Förderung“ des Landes. Wegen knapper Ressourcen im Tiefbau und entsprechend gestiegener Preise bedeute das Projekt dennoch einen „riesigen Kraftakt für die Gemeinde“.

Besonders zufrieden über den Baubeginn zeigte sich Landrat Heiner Scheffold bei der kleinen Zeremonie im Eschenweg. Im Alb-Donau-Kreis ist der Breitbandausbau eines der Kernthemen in der Kreisentwicklung. „Der Vollausbau Glasfaser bis ans Gebäude in der Gemeinde Rechtenstein hat dabei Pilotfunktion im Alb-Donau-Kreis und im ganzen Land. Rechtenstein wird eine der ersten Gemeinden landes- und bundesweit sein, die flächendeckend mit Glasfaser erschlossen ist“, sagte Scheffold. „Im Jahr 2020 wollen wir im Landkreis über ein flächendeckendes Backbone-Netz verfügen und liegen damit landesweit im vorderen Feld“. Das mittelfristige Ziel sei aber Glasfaser ans Gebäude, so wie hier in Rechtenstein. Deshalb greife er heute sehr gerne zum Spaten.

Einen kleinen, aber wichtigen Meilenstein sah auch Klaus Härle, Leiter Kommunale Beziehungen der EnBW in Oberschwaben. „Auf Basis unserer Erfahrung mit Bau und Betrieb leitungsgebundener Infrastruktur können wir Städte und Gemeinden auf ihrem Weg in die digitale Zukunft tatkräftig unterstützen“.

Für den Vollausbau wird die Netze BW zunächst rund sechseinhalb Kilometer Leerrohre für das „Backbone“ (Übertragungsnetz) und weitere für das innerörtliche „Accessnetz“ (Verteilnetz) verlegen. Dabei versorgt das „Backbone“ als kreisweites Rückgrat im gesamten Alb-Donau-Kreis die einzelnen Kommunen durchgängig mit dem Glasfasersignal. Die Trasse kommt vom Lauteracher Ortsteil Talheim und führt weiter nach Obermarchtal. Auch eine Übergabestation (PoP - Point of Presence) ins Verteilnetz ist dabei zu erschließen.

Insgesamt rund 150 Gebäude können entlang der Ausbaustrecke angebunden werden. Zu der gehören weitere Verzweigungen in Straßenzügen mit Gewerbebetrieben. Wünschen die Besitzer einen Anschluss, erfolgt die Verlegung bis in den Keller. Andernfalls wird vorsorglich zumindest der Abzweig bis zur Grundstückgrenze erstellt. Nach Abschluss der Verlegung führt die EnBW-Tochter die Montagearbeiten auf Basis einer Spleißplanung durch. Die ist erforderlich, damit die Glasfasern richtig gespleißt (verbunden) werden und später die Signale beim ‚richtigen‘ Endkunden ankommen. Die Glasfasern selbst werden schließlich in die Leerrohre eingeblasen.

Im Juli hatte die Netze BW die entsprechende Ausschreibung als Gesamtpaket aus Planung, Projektmanagement, Bau, Glasfasereinzug und Hausanschlussmanagement gewonnen. „So lassen sich Schnittstellen und damit Komplexität reduzieren“ erläutert die Projektleiterin Breitbandausbau, Sarah Frey. Wegen des vielfach felsigen Untergrunds im Gemeindegebiet bestehe großer Respekt vor den Tiefbauarbeiten. Die werden von der Fa. Zoller aus Rot an der Rot ausgeführt, die eine ähnliche Baumaßnahme bereits in Untermarchtal erfolgreich umsetzen konnte.

Mögliche Interessenten an einem Hausanschluss haben am 23.10.2018 ab 19 Uhr im Gemeindehaus Gelegenheit, sich über den Ausbau als Ganzes und detailliert über die individuellen Bedingungen zu informieren. Dann stehen auch Experten der NetCom BW, die später das Netz betreiben und entsprechende Dienste anbieten wird, zur Verfügung. Alle Anlieger an den Ausbautrassen erhalten zudem schriftlich die Einladung zur Infoveranstaltung sowie ein Angebot über einen Hausanschluss.
Info: Kontakt zum TK-Hausanschlussteam: TK-Hausanschluss@netze-bw.de, Tel. 0711 289-20640

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