Der erneute Wintereinbruch hat am Samstag auch im Kreis Rottweil für Stromausfälle nach Schneebruch gesorgt und die Bereitschaft der Netze BW in Atem gehalten. Nachmittags um 15:46 Uhr war zunächst ein Baum in eine 20.000 Volt-Freileitung der Netze BW bei Epfendorf gestürzt und hatte einen Kurzschluss im Mittelspannungsnetz ausgelöst. Betroffen waren davon vor allem Bösingen sowie der Süden von Epfendorf. In Abstimmung mit der zentralen Leitstelle in Ravensburg hatte die Bereitschaft zunächst die Schadensstelle zu lokalisieren und zu begutachten. Mithilfe von Umschaltungen gelang es den Monteuren anschließend, die Versorgung bis 16:36 Uhr weitestgehend wieder aufzubauen. Um 17:15 Uhr waren schließlich alle Anschlüsse am Netz. Die Schäden an den Leiterseilen selbst sollen im Laufe des Montags behoben werden.

Ein weiterer Leitungsschaden in Folge von Schneebruch ereignete sich dann am Samstagabend um 20:15 Uhr bei Tennenbronn. Bei den herrschenden Witterungsverhältnissen und im Dunkeln erwies sich schon das Auffinden der genauen Fehlerstelle als kompliziert und nicht ungefährlich. Ab kurz nach 21 Uhr konnte schließlich nach Schaltmaßnahmen ein Teil der betroffenen Haushalte und Betriebe im Norden und Westen von Tennenbronn wieder ans Netz gehen. Zur Versorgung der Anschlüsse im näheren Umkreis mussten die Monteure jedoch zunächst per Hand den fehlerhaften Abschnitt vom Mittelspannungsnetz trennen. Bis 00:45 Uhr war das schließlich nach und nach erfolgt. Der Versuch, die Schäden zu reparieren, erschien der Bereitschaft am Sonntag als zu gefährlich. Das soll jetzt im Laufe des Montags erfolgen. Dann können auch die im Moment noch vom Netz getrennten beiden Windkraftanlagen wieder einspeisen.

Info/Hintergrund:

Das 20.000 Volt-Mittelspannungsnetz ist in Form „offener Ringe“ aufgebaut, so dass im Störungsfall gestörte Abschnitte „herausgeschaltet“, oder wie hier, herausgetrennt werden können. Durch weitere Umschaltungen innerhalb der Ringstruktur lassen sich im Anschluss betroffene Ortsnetzstationen (dort wird die Spannung von 20.000 V auf die Hausanschluss-Spannung von 230/400 Volt heruntertransformiert) sozusagen „von der anderen Seite“ versorgen, noch bevor eine Reparatur beginnt. Die sollte im Anschluss jedoch möglichst rasch erfolgen, damit die Vorteile dieser „offenen Ringe“ erhalten bleiben.