11. Juli 2017
Unter dem Motto „Köpfchen statt Kupfer“ erforscht die EnBW-Tochter dort mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie schon seit 2011, wie ein teurer Netzausbau im Zuge der Energiewende zu vermeiden ist. Sechzig von siebzig Dächern in dem Ortsteil Zwiefaltens (Kreis Reutlingen) sind mit PV-Anlagen bestückt, sodass die Einspeisung den Verbrauch immer wieder weit übersteigt - stundenweise um das Sechsfache. Als besondere Herausforderung erwies sich in mehreren Ortsnetzsträngen regelmäßig die Spannungshaltung. Anstatt stärkere Kabel zu verlegen und leistungsfähigere Trafos aufzustellen, setzt die Netze BW auf innovative Technik: Intelligente Zähler, Messungen an strategischen Knotenpunkten und den Niederspannungsabgängen der drei Ortsnetzstationen liefern signifikante Daten zum aktuellen Netzzustand. Das Zusammenspiel der Komponenten lässt sich seit 2015 automatisch mit dem System ‚iNES‘ der SAG steuern.
Im Sommer 2016 erweiterten die Netze BW und drei Universitäten das ‚Netzlabor‘ um ein E-Mobil samt 22 kW-Wallbox, um ein dezentrales System zur Spannungshaltung zu testen. Bei ‚U-Control‘ kamen Einzelstrangregler, Wechselrichter mit Blindleistungsregelung, ein flexibles Batteriesystem sowie ein sich selbst regelnder Ortsnetztrafo (rONT) zum Einsatz. „Das System hat im Feldversuch seine Tauglichkeit bewiesen“, erläuterte Projektleiterin Imen Ghourabi den Wissenschaftlern und Regionalpolitikern aus Minnesota und Illinois. Neue Tests mit Forschungseinrichtungen stünden bevor.
Hintergrund:
Der Informationsbesuch erfolgt im Rahmen des „Berlin Seminar on Energy Policy“ des DAAD und der University of Minnesota, gefördert vom BMWi. Bereits im Sommer 2015 hatte sich eine Expertengruppe aus Südafrika vor Ort informiert, im Herbst erwartet die Netze BW eine Delegation aus Indonesien.
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