21. Juni 2022
Erdkabel ersetzen Freileitungen
Bondorf / Gäufelden. Die Netze BW GmbH erneuert das Stromnetz zwischen Bondorf und Gäufelden-Öschelbronn und verlegt neue Mittelspannungskabel. Sie ersetzen die dort verlaufenden Freileitungen. Mit der Modernisierung wird das Stromnetz für die Zukunft gerüstet. Das dient der Versorgungssicherheit in der Region.
Die Tiefbauarbeiten starten in der letzten Juniwoche, im Bereich der Umspannstation „Weildorf“ in Bondorf. Von dort aus werden auf einer Strecke von etwa 300 Metern zwei Mittelspannungskabelsysteme bis zur Landesstraße L 1184 in die Erde gelegt. Danach teilt sich die Verlegetrasse auf. Zunächst wird ein Kabelsystem von dort in Richtung Süden zur Umspannstation „Weildorf 4“ verlegt. Das zweite Kabelsystem führt dann im Feldweg entlang der Landesstraße Richtung Norden bis zur Umspannstation „Eitelbuß“ bei den Lindenhöfen in Öschelbronn. Gearbeitet wird, neben dem konventionellen Verfahren im offenen Graben, soweit möglich mit dem Kabelpflug. Das spart Zeit und schont die Landschaft. Die L 1184 muss während der Maßnahme zweimal unterquert werden, Hierfür setzen die Bauausführenden das Spülbohrverfahren ein, um die Behinderungen für den Verkehr so gering wie möglich zu halten.
Einschränkungen für den Verkehr lassen sich jedoch nicht ganz verhindern. Landwirtschaftliche Gras- und Feldwege werden während der Bauzeit kurzzeitig gesperrt. Die Netze BW GmbH bittet um Verständnis für die Beeinträchtigungen. Wenn alles planmäßig verläuft, wird die Maßnahme Ende Juli abgeschlossen sein.
Die Freileitung zwischen der Schelmengrube in Bondorf und den Lindenhöfen in Öschelbronn wird in einem separaten Projekt, in Abhängigkeit des Erntefortschritts und der naturschutzrechtlichen Auflagen, demontiert.
Kabelpflug
Beim Kabelverlegen mittels Kabelpflug schlitzt ein vorne spitz zulaufendes Pflugschwert den Boden in einer minimalen Breite und der nötigen Tiefe auf. Für diese hier zu verlegenden Kabelsysteme ist der Erdschlitz ca. 15 Zentimeter breit und einen Meter tief. Die Stromkabel, die hinten am Kabelpflug mitgeführt werden, gleiten in den Erdschlitz und parallel dazu rieselt über eine Art Trichter feiner Sand um die Kabel, so dass diese in einem rundum schützenden Sandbett zu liegen kommen. Wegen der geringen Breite des Schlitzes fällt das Erdreich, nachdem das Pflugschwert durchgezogen ist, fast von allein wieder über den Stromkabeln zu.
Spülbohrverfahren
Mit einem kleinen Bohrkopf (Durchmesser zirka 15 Zentimeter) wird zuerst eine Pilotbohrung aus einer sogenannten Startgrube der zu unterquerenden Fläche erstellt. Dieser Pilotbohrkopf ist mit Sensoren versehen und gräbt sich ferngesteuert auf der Strecke, auf der später die Stromkabel verlaufen sollen, durch den Boden. Mit Hilfe eines elektromagnetischen Ortungssystems überprüft der Bohrmeister Richtung und Tiefe des geformten Bohrkanals. Der Bohrkanal wird mit einem Wasser-Bentonit-Gemisch gefüllt (Bentonit ist ein fein ausgemahlener Lehmboden. Die Bentonitefüllung stabilisiert die Wände des Bohrkanals. Am Zielpunkt angekommen, wird der Bohrkopf durch einen größeren Aufweitkopf ausgetauscht. Mit ihm wird die Bohrung im Rückwärtsgang erweitert. Falls nötig wird dieser Vorgang mit immer größeren Aufweitköpfen so oft wiederholt, bis der Bohrkanal das erforderliche Maß erreicht hat. Mit dem letzten Durchgang werden Leerrohre aus Kunststoff eingezogen, durch die abschließend die neuen Erdkabel durchgeführt werden.
27. Juni 2022
27. Juni 2022
27. Juni 2022
Weitere Maßnahme zur Erneuerung des Stromnetzes
27. Juni 2022