19. März 2020

Netze BW erneuert für 2,5 Millionen Euro die Stromversorgung im Kreuzthal Erdkabel und innovative Technik als Vorsorge gegen Unwetterfolgen

Isny/Buchenberg. Die Netze BW hat die umfassende Erneuerung der Stromversorgung im Kreuzthal auf den Weg gebracht. Insgesamt rund 2,5 Millionen Euro investiert die EnBW-Tochter bis 2021 vor allem in die Erdverkabelung von 20.000-Volt-Leitungen. So sollen kritische Situationen wie bei dem Schneechaos im Januar 2019 zukünftig ausgeschlossen werden.

Bereits im letzten Herbst hatte die Netze BW begonnen, eine knapp zwei Kilometer lange Trasse für ein Erdkabel von den Blockwiesen direkt ins Ulmertal zu bauen. Die Maßnahme galt als absolut dringlich, nachdem die Schneemassen vor gut einem Jahr die bestehende Freileitungsstrecke von Wirtsberg herüber völlig zerstört hatten. Seitdem wurde die Versorgung provisorisch durch ein in aller Eile installiertes Ortsnetzkabel gesichert. Vielfach auf Schneeschuhen mussten die Monteure damals ihre Einsätze leisten, da es für Fahrzeuge kein Durchkommen mehr gab. Die bisher auf einem Gittermast angebrachte Ortsnetzstation wurde in diesem Rahmen durch eine moderne Kompaktvariante ersetzt, in der der Trafo eingehaust und damit vor Unwettern geschützt ist. Auch ein großer Teil des Ortsnetzes selbst ist jetzt als Erdkabel ausgeführt.

Fast deckungsgleich ist das für den Talschluss vorgesehene Maßnahmenpaket, dessen Start aktuell noch nicht genau absehbar ist: Im Mittelpunkt steht hier der Ersatz der 20.000-Volt-Freileitung von der Ortsnetzstation Kretzlerstobel bis zur Sägemühle durch ein modernes Erdkabel. Drei weitere große Erdverkabelungen sollen bis Ende 2021 die Versorgung in Kreuzthal so wetterfest wie möglich machen: Eine über drei Kilometer lange, neue Trasse führt zunächst im Tal von Aschefeld nach Eisenbach und von dort über Wirtsberg ins fast 1000 Meter hoch gelegene Kreuzbachtal. Eine weitere soll von Halder über die Blockwiesen nach Exenried führen und ebendiese Station in Richtung Taleingang von zwei Seiten anbinden. Von dort ist schließlich auch ein Erdkabel nach Herrenberg zu legen. Die geografischen Gegebenheiten, nicht zuletzt die Enge im Tal zwischen der Eschach und der Kreisstraße, erschweren auch hier die Suche nach geeigneten Trassen. Mithilfe innovativer Technik will die Netze BW bei möglichen Störungen, aber auch im Normalbetrieb außerdem schneller und flexibler handeln können. So soll die Zentrale Leitstelle zukünftig in Echtzeit erkennen, ob ein Leitungsabschnitt zwischen zwei Ortsnetzstationen betroffen ist. Über Fernsteuerung ließe der sich dann freischalten, worauf sich die Versorgung durch weitere Schaltungen schnell wiederherstellen ließe.

„Wenn wir all diese Maßnahmen umgesetzt haben, sollten dramatische Situationen sogar bei Extremwetterlagen weitestgehend vermeidbar sein“ hofft Wolfgang Prasser. Der Planer der Netze BW will sich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass milde Winter wie der aktuelle zur absoluten Regel werden. Nach den meterhohen Schneefällen im Januar 2019, die einen großen Teil des Alpenraums ins Chaos gestürzt hatten, waren gerade die Einwohner im Kreuzthal teils harten Geduldsproben ausgesetzt. „Aber auch unsere Bereitschaftsteams hatten tagelang schier Übermenschliches geleistet“ erinnert Dieter Moser, Teamleiter des Netzbetriebs im Allgäu. „Das müssen wir alle nicht noch einmal haben“.

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