04. Februar 2020

Orkantief „Petra“ richtet erhebliche Schäden in der Stromversorgung an

Besonders betroffen der westliche Bodenseeraum sowie das Allgäu - Alle Betroffenen längst zumindest provisorisch versorgt

Herabhängende Freileitungen, umgestürzte und gar brennende Masten, von der Versorgung abgeschnittene Weiler und Höfe: Das Orkantief „Petra“ hat in der Nacht von Montag auf Dienstag zu erheblichen Schäden im 20.000-Volt-Netz der EnBW-Tochter Netze BW geführt. Besonders betroffen waren die westliche Bodenseeregion sowie das Allgäu. Zwei Dutzend größere Stromausfälle hatten die Bereitschaftsteams im Raum Oberschwaben sowie im Raum Heuberg-Bodensee zu bewältigen. Trotz der Menge an Einsätzen gelang es in den meisten Fällen, die Versorgung bereits nach spätestens einer Stunde wiederherzustellen. Die Reparaturarbeiten – insbesondere an zerstörten Masten - dürften sich bis mindestens zum Wochenende hinziehen. Seit dem frühen Vormittag sind aber alle Haushalte und Betriebe über Notstromaggregate zumindest provisorisch versorgt.

Um 0:31 Uhr hieß es erstmals „Baum in Leitung“ bei Bruckfelden (Gemeinde Frickingen), wodurch der Strom vor allem in Lippertsreute, Tüfingen und Taisersdorf ausfiel. Nach gut einer Stunde hatte die Bereitschaft bis auf einen im Stich versorgten Weiler alle Ortschaften wieder am Netz. Dafür schlug „Petra“ um 2:40 Uhr und kurz nach halb vier Uhr auf großer Fläche vom Osten Markdorfs über Deggenhausertal bis nach Salem wieder zu. Die Ortschaften Untersiggingen, Hefigkofen, Zogenweiler und Beuren sind seit dem Dienstagmorgen mit Notstromaggregaten provisorisch versorgt, bei den meisten anderen Anschlüssen gingen nach rund einer Stunde die Lichter wieder an. Damit nicht genug, kam es auch noch in ganz Immenstaad zu einer Versorgungsunterbrechung, die aber nach wenigen Minuten behoben werden konnte.

Schlag auf Schlag ging es dann in einem großen Gebietsstreifen östlich von Waldburg bis in den Süden von Wangen: Um 2:10 Uhr erwischte es das Gebiet zwischen Waldburg, Vogt und Karsee, wenige Minuten später fiel der Strom auch in den Weilern in Richtung Amtzell und Wangen aus. Bis auf Pfaffenweiler gelang es der Bereitschaft auch hier, die meisten Anschlüsse innerhalb einer Stunde wieder ans Netz zu bringen. Um 4.41 Uhr sorgte ein weiterer Sturmschaden dafür, dass etwa eine Stunde lang auch von Amtzell bis Niederwangen nichts mehr ging.

Kurz vor 5 Uhr führten weitere umgestürzte Bäume nacheinander für Stromausfälle in praktisch ganz Argenbühl sowie in einem Gebietsstreifen von Friesenhofen bis ins Kreuzthal hinein. Im Nordwesten Leutkirchs war kurz vor halb drei Uhr nach einem Schaden bei Unterzeil die Versorgung unterbrochen. Bis auf wenige, meist im Stich angeschlossene Ortsnetzstationen konnten die Monteure der Bereitschaft in Abstimmung mit der Zentralen Leitstelle in Ravensburg aber auch in dieser Region meist innerhalb einer Stunde die Störungen beseitigen. Wo das nicht möglich war, kamen nach und nach Notstromaggregate zum Einsatz.

Auch die Kreise Alb-Donau und Biberach kamen nicht ganz ungeschoren davon, als kurz nach 4 Uhr der Sturm einen Kurzschluss bei Munderkingen verursachte und die Versorgung bis nach Attenweiler für eine gute halbe Stunde lahmlegte. Um 5:42 Uhr fiel schließlich der Strom in fast der kompletten Gemeinde St. Johann auf der Albhochfläche aus. Der vorläufig letzte Vorfall wurde vom Kleinen Heuberg um 8:40 Uhr gemeldet: Ein Freileitungsschaden zwischen Obernheim und Reichenbach führte dazu, dass einige wenige Anschlüsse im Süden Obernheims viel Geduld aufbringen mussten, während die meisten Betroffenen nach Umschaltungen schon nach einer guten halben Stunde wieder versorgt waren.

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