31. Juli 2017

Netze BW und SVS erneuern Umspannwerk Moos

Über drei Millionen Euro für erweiterte und nachhaltige Versorgungssicherheit

VS-Schwenningen. Gut dreieinhalb Millionen investieren die Netze BW und die Stadtwerke Villingen Schwenningen (SVS) in ihr gemeinsames Umspannwerk (UW) Moos. Die beiden Netzbetreiber versprechen sich davon eine deutlich höhere Versorgungssicherheit für die Stadt. Am Montag, 31. Juli, wird die Baustelle eingerichtet.

Bereits seit 1970 betreiben die EnBW-Tochter und der städtische Versorger die beiden Umspannwerke, das UW Moos und UW Schwenningen, von denen aus die Verteilung des Stroms für die Doppelstadt erfolgt. Über drei 110.000 Volt Freileitungen ist das UW Moos angebunden. Nach der Transformation auf 20.000 Volt versorgen sieben Mittelspannungsleitungen die nachgelagerten 120 Ortsnetzstationen. Von dort wird der Strom wiederum mit 400 / 230 Volt an die Haushalte und Betriebe im Stadtgebiet verteilt.

Wesentliche Teile des UW Moos aus den 70er-Jahren seien jetzt in die Jahre gekommen und müssten modernisiert werden, erläutert Projektleiter Christopher Merz von der Netze BW. Das gelte auch für die SVS, bestätigt Projektleiter Daniel Dörflinger, die den Umbau für eine wesentliche Erweiterung nutzen: Zukünftig soll mit einem zweiten Transformator „eine Reserve für alle Eventualitäten“ zur Verfügung stehen. „Bei Störungen können wir dann in kürzester Zeit durch Schaltmaßnahmen die Versorgung sicherstellen“.

Im Einzelnen beginnt die Netze BW zunächst mit der Errichtung eines provisorischen Schaltfelds. Im Anschluss kann die bisherige Anlage abgebaut und auf dem freiwerdenden Areal die neue mit einem zusätzlichen Feld für den neuen Trafo errichtet werden. Vom gemeinsamen Vorgehen versprechen sich sowohl die SVS als auch die Netze BW „erhebliche finanzielle Einsparungen“, die letztlich der Stadt und den Kunden zugute kämen. „Erfahrungsgemäß führen die Synergien bei Planung, Ausschreibung und Ausführung so eines Projekts zudem zu einer deutlich schnelleren Abwicklung“, so Christopher Merz. Bis spätestens Ende 2018 soll die Modernisierung und Erweiterung abgeschlossen sein. Eine auch nur zeitweise Unterbrechung der Versorgung sei nicht erforderlich.

Hintergrund / Info:

In Umspannwerken(UW) - wie dem in Moos - wird Strom von Hoch- (110.000 Volt oder 110 kV) auf Mittelspannung (20.000 Volt) transformiert. Das Hochspannungsnetz der Netze BW verbindet über 300 solcher UW; sie liegen fast ausschließlich in Baden-Württemberg. Die Mittelspannungsleitungen bilden das Rückgrat der lokalen Stromversorgung. In den Umspannstationen wird der Strom von 20.000 Volt auf die Ortsnetz- oder Niederspannung von 400 Volt transformiert. Von diesen Stationen führen die Leitungen schließlich zu den Anschlüssen in Haushalten und Betrieben.

In Schaltanlagen, den „Knoten“ der Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze, erfolgen die eigentliche Stromverteilung sowie das Zusammenfassen von Lasten bzw. Verbrauchern. Sie ermöglichen der Leitstelle das sogenannte ‚Freischalten‘ von Betriebsmitteln für Wartungsarbeiten und ‚Umleitungen‘ der Stromflüsse bei Störungen einzelner Leitungsabschnitte. Die aktiven Teile moderner, kompakter 20.000 Volt Schaltanlagen, wie Sammelschienen und Schaltgeräte, sind komplett eingehaust und im normalen Betrieb unzugänglich. Die Isoliermedien verhindern, dass es zu Überschlägen bzw. Lichtbögen kommt, was eine Anlage schnell beschädigen und die Versorgung stören würde. Die Hochspannungsanlagen stehen demgegenüber in der Regel im Freien (Luft als Isolator).

Für Hoch- und Mittelspannungsnetze wird generell in Deutschland die sogenannte ‚n-1 Sicherheit‘ angestrebt. Das bedeutet: Fällt ein Betriebsmittel aus, steht zur Reserve ein weiteres zur Verfügung. Der zweite Trafo im UW Moos trägt zu einer Erhöhung dieser Sicherheit bei. Die SVS planen außerdem, auch im UW Schwenningen ein zweites Trafofeld zu errichten.

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