18. Oktober 2021

Technische Ausbildung durch neue Lernmethoden im fundamentalen Wandel

EnBW und Netze BW weihen neues Ausbildungszentrum in Tuttlingen ein

Tuttlingen. Heute hat die Netze BW ihr neues hochmodernes Ausbildungszentrum in Tuttlingen offiziell eingeweiht. EnBW-Personalvorständin Colette Rückert-Hennen und Netze BW-Geschäftsführer Bodo Moray begrüßten vor Ort Landrat Stefan Bär, Oberbürgermeister Michael Beck sowie die Geschäftsführerin des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW), Barbara Endriss, und präsentierten ihnen das zweistöckige Gebäude in der Eltastraße. Dabei konnten sie sich gemeinsam mit online zugeschalteten Teilnehmer*innen aus Stadtverwaltung, Kommunalpolitik und Wirtschaft ein Bild von der heutigen Berufsausbildung machen. In dem zweigeschossigen Multifunktionsgebäude befinden sich auf einer Gesamtfläche von rund 1.100 Quadratmetern hochmoderne Werkstattbereiche, Flächen für agiles Arbeiten sowie Schulungsräume für rund 40 Auszubildende und ihre Ausbilder*innen.

Netze BW Maker Space als kreative Ideenwerkstatt

Herzstück des neuen Ausbildungsgebäudes ist der so genannte Netze BW Maker Space. In dieser Hightech-Werkstatt lassen sich erste Ideen als Skizze auf dem Papier, über den virtuellen Entwurf am Computer im 3D-Programm bis zum Modell oder Prototyp aus dem 3D-Drucker umsetzen. Der Multifunktionsraum ermöglicht ein kreatives Experimentieren und kollaboratives Ausprobieren, hier können die Azubis aus den verschiedenen Fachbereichen in einen permanenten gemeinsamen Wissens- und Erfahrungsaustausch treten. Damit wird eine ganz neue Art des kreativen Arbeitens und Teamworks ermöglicht und trainiert. Die Werkstatt bietet dabei eine größtmögliche räumliche Wandlungsfähigkeit, da sie jederzeit an die speziellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Außerdem können hier die Azubis einen sogenannten 3D-Druck-Führerschein erwerben.

Sowohl Lötkolben als auch Cyberspace

In dem neuen Ausbildungszentrum in Tuttlingen wird zukünftig Tradition auf Innovation treffen. Denn sowohl Lötkolben und Feile auf der einen Seite als auch „Augmented Reality“ und „Virtual Reality“ auf der anderen Seite werden elementare Bestandteile der Ausbildung sein. „Die Digitalisierung unserer Ausbildung ist in vollem Gange“, so Simone Friedrich, verantwortlich im Konzern für Transformation und Innovationen in der Ausbildung. Es werden immer mehr digitale Techniken und Medien genutzt, die in neuen modernen Lernwelten angewendet werden, um realitätsnah für die Arbeitswelt und die Jobs von morgen zu trainieren. Diese Erfahrungen im Cyberspace ergänzen mehr und mehr das Erlernen grundlegender Fertigkeiten an der Werkbank. So lassen sich unterschiedliche Situationen simulieren, um die Auszubildenden praxisnah auf ihre zukünftigen Einsatzbereiche vorzubereiten. „Mit der Kombination aus modernen Lernmethoden, agilen Arbeitsweisen und ‚klassischen‘ Ausbildungs-Elementen bieten wir unseren Nachwuchstalenten eine vielfältige und abwechslungsreiche Ausbildung zur Vorbereitung auf ihren späteren Job“, so Friedrich.

In Tuttlingen ist jetzt Drohnen-Pilotenschein möglich

Besonders nachgefragt bei den Mitarbeiter*innen und Azubis der EnBW und Netze BW ist eine ganz besondere Zusatzqualifikation: Im Aus- und Weiterbildungszentrum können sie sich auch zum/zur Drohnenpilot*in ausbilden lassen. Nach drei Schulungsmodulen, die theoretische sowie auch praktische Trainingssequenzen beinhalten, und bestandener Prüfung durch eine vom Luftfahrt-Bundesamt zertifizierte Prüfstelle hat man dann den Fernpilotenschein in der Tasche. Und was hat das Unternehmen davon? Mit dem kleinen Fluggerät können die „Monteur-Piloten“ Strommasten und Freileitungen genauestens unter die Lupe nehmen. Das ist deutlich effizienter im Vergleich zu der konventionellen Inspektion, bei der ein Monteurtrupp eine Leitung begehen oder abfahren muss. Zudem ist die Arbeit mit der Drohne sehr sicher – niemand muss zur Begutachtung einer Anlage auf den Mast klettern.

Standort mit Tradition und Zukunft

Die Ausbildung am Standort Tuttlingen hat bereits eine jahrzehntelange Tradition. Das bestehende Gebäude war in den 70er Jahren für damals sechs Plätze pro Lehrjahr errichtet worden. Inzwischen bildet die Netze BW rund zehn junge Menschen pro Jahrgang aus – vor allem als Elektroniker für Betriebstechnik sowie seit einigen Jahren zusätzlich für Gebäude- und Energietechnik. Auch die Auszubildenden des Standorts Balingen Engstlatt erwerben ihre Grundkenntnisse in Tuttlingen, bevor sie im Zollernalbkreis mit den Monteurteams in der alltäglichen Praxis zum Einsatz kommen. Aktuell bildet die Netze BW in Tuttlingen etwa acht eigene Azubis pro Jahrgang als Elektroniker*in für Betriebstechnik aus. Dazu kommen Auszubildende von Partnerunternehmen sowie „Schnupperpraktika“, beispielsweise im Rahmen von Schulkooperationen. Ergänzt wird das Angebot durch praxisnahe netztechnische Trainings im Zuge technischer Neuerungen sowie wiederkehrende, arbeitssicherheitsrelevante Schulungen. Neu sind modulare Glasfasertrainings für den Breitbandausbau. „Das neue Ausbildungszentrum versteht sich auch als Bildungsplattform für die Branche sowie für die Region. Das Angebot steht allen Kommunen und Unternehmen offen“, so Thomas Stäbler, Leiter des Regionalzentrum Heuberg-Bodensee in Tuttlingen.

Nachfolgend Stimmen zum neuen Aus- und Weiterbildungszentrum:

Colette Rückert-Hennen, Personalvorständin der EnBW Energie Baden-Württemberg AG: „Eine Ausbildung auf Top-Niveau zu bieten, ist für uns gesellschaftliche Verantwortung und persönlicher Antrieb zugleich. Wir bilden Nachwuchskräfte für Jobs mit Zukunft aus. Gleichzeitig ziehen wir damit unsere eigenen Fachkräfte für technische Berufe heran. Tuttlingen ist dabei einer von vier Standorten, an denen wir neue Ausbildungszentren gebaut haben. Das hochmodern ausgestattete Zentrum wird die Ausbildung bei der Netze BW für junge Talente in der Region noch attraktiver machen und ermöglicht eine Ausbildung höchster Qualität.“

Barbara Endriss, Geschäftsführerin des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke OEW: „Obwohl die Digitalisierung immer weiter voranschreitet, wird es auch in Zukunft ohne die Menschen nicht gehen. Deswegen ist es wichtiger denn je, junge Menschen für einen Ausbildungsberuf zu begeistern. Dazu gehört vor allem ein attraktiver Ausbildungsplatz, der auf dem neuesten Stand der Technik ist. Mit dem neuen Ausbildungszentrum in Tuttlingen hat die EnBW ihre Hausaufgaben gemacht. Glückwunsch zu diesem High-Tech-Standort.“

Stefan Bär, Landrat des Landkreises Tuttlingen: „Ich freue mich sehr über die Eröffnung des neuen Aus- und Weiterbildungszentrums der Netze BW und sehe diese als konsequente Fortführung der bisherigen Ausbildungstradition im Landkreis Tuttlingen. Mit Blick auf die Digitalisierung und Internationalisierung der Arbeitswelt ist es der Netze BW gelungen, ideale Rahmenbedingungen für die Vermittlung moderner Ausbildungsinhalte zu schaffen. Neue Kreativ- und digitale Lernräume setzen dabei wichtige Impulse, so dass im Besonderen junge Fach- und Führungskräfte von einem branchenübergreifenden Wissenstransfer profitieren.“

Michael Beck, Oberbürgermeister der Stadt Tuttlingen: „Mit dem neuen Aus- und Weiterbildungszentrum stärkt Netze BW den Standort Tuttlingen. Das freut mich sehr – vor allem aber auch, dass junge Menschen hier die Chance bekommen, einen Beruf mit Zukunft zu erlernen.“

Bodo Moray, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Netze BW GmbH: „In unseren neuen, mit modernster Technik ausgestatteten Räumlichkeiten bieten wir ein optimales Umfeld für agiles Lernen und Arbeiten. Nicht nur unseren eigenen Auszubildenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch dem Personal anderer Firmen im Umkreis, für die wir mehr denn je ein attraktiver Kooperationspartner in Sachen Personalqualifizierung sein werden.“

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