Netzintegration Elektromobillität
Das NETZlabor E-Mobility-Chaussee wurde am 02.12.2021 mit dem virtuellen TechTalk erfolgreich abgeschlossen. Im Dialog stellen Markus Wunsch und Patrick Vasile (Projektleiter) die wichtigsten technischen Erkenntnisse des Anfang 2020 gestarteten Projektes vor.
Im NETZlabor E-Mobility-Chaussee erproben wir im Praxistest, wie die Netzintegration von Elektromobilität in ländlichen Regionen am besten gelingen kann. Ein ca. 850 m langer Stromkreis dient hierbei als typisches Beispiel der ländlichen Netztopologie. Gemeinsam mit den Bewohnnenden der Römerstraße – unseren E-Pionier*innen – untersuchen wir, wie sich das Laden der Elektrofahrzeuge auf das lokale Stromnetz auswirkt. Gleichzeitig testen wir Lademanagement und einen zentralen Batteriespeicher, um die Belastungen durch Elektromobilität zu reduzieren. Ein E-Pionier erprobt zusätzlich, wie autark ein Haushalt mit dezentralem Heimspeicher, Photovoltaik-Anlage und Elektrofahrzeug sein kann.
Wenn wir in einem solchen Umfeld die Versorgung unserer Kund*innen sichern können, dann können wir es überall – so lautet die Prämisse.
Projektlaufzeit: Januar 2020 bis Juli 2021
Projektleitung
„Elektromobilität ist eine wichtige Säule der Energiewende. Wir freuen uns, mit unserem NETZlabor aktiv zu ihrem Gelingen beitragen zu können. Gemeinsam mit unseren E-Pionier*innen entwickeln wir in der E-Mobility-Chaussee speziell für den ländlichen Raum kundenzentrierte Lösungen zur intelligenten Netzoptimierung.“
November
Installation von 8 Wallboxen mit einer Anschlussleistung von je 22 kW sowie 8 Kommunikationssystemen (energybase) zur Steuerung der Ladeinfrastruktur via LTE-Signal
Januar
Übergabe der Fahrzeuge - „Offizieller“ Startschuss des NETZlabors E-Mobility-Chaussee mit der Übergabe der Fahrzeuge (als zusätzliche Verbraucher im Stromnetz) an die E-Pionier*innen.
Zeitgleich: Beginn des Testphasenplans
Juni
Beginn des dezentralen Batteriespeichertests
Optimierung der Lasten eines Haushalts: Ermittlung eines realistischen Autarkiegrades eines Haushaltes mit PV-Einspeisung, wenn zusätzlich zum Hausverbrauch ein E-Fahrzeug geladen wird.
Juli
Beginn des Lademanagementtests
Beginn der aktiven Steuerung aller Ladevorgänge zur Reduktion von Lastspitzen und Schwankungen des Spannungsniveaus im Stromnetz (hervorgerufen durch E-Fahrzeuge). Erprobt werden verschiedene Anwendungsmöglichkeiten des präventiven sowie kurativen Lademanagements.
August
Beginn des zentralen Batteriespeichertests
Zunächst Fahrplanbetrieb mit festgelegten Be- und Entladezeiten, später spannungsgeführter Betrieb mit Echtzeitdaten aus dem Stromnetz. Wie auch beim Lademanagement wird der zentrale Batteriespeicher zur Reduktion von Lastspitzen und Spannungsschwankungen des Niederspannungsnetzes eingesetzt.
September
Strangregler
Der Strangregler hebt am Reglungspunkt das Spannungsniveau für alle folgenden Leitungsabschnitte wieder an. So können lokale Spannungshaltungsprobleme verringert und die Versorgungsqualität auch bei stationsfernen Anschlüssen sichergestellt werden.
Oktober Durchführung des Stresstests mit Forschungspartnern vor Ort.
Mai Beginn des dynamischen Lademanagements in Form eines strom/- und spannungsgeführten Lademanagements.
Juli Abschluss aller Testphasen der E-Mobility-Chaussee sowie Fahrzeugrückgabe der E-Pionier*innen.
August Übergabe der Ladeinfrastruktur an die E-Pionier*innen, Beginn des Rückbaus der technischen Installationen aus dem Versuchsaufbau.
Oktober Abschlussveranstaltung mit E-Pionier*innen, Gemeinderäten und Bürgermeister vor Ort.
Dezember Digitale Abschlussveranstaltung „TechTalk“ zur Präsentation der technischen Ergebnisse des Projektes.
Antworten zu den häufigsten Fragen finden Sie in unserem FAQ-Bereich.