Ersatzneubau, Neubau und Leistungserhöhung Kehl - Kork
Bedarf und Vorhaben
Die Netze BW GmbH betreibt das 110-kV-Verteilnetz im Ortenaukreis und steht dabei für eine sichere und zuverlässige Versorgung mit Strom. Durch konkrete Lastanfragen aus der Region muss das Netz im Bereich Kehl verstärkt werden. Hierfür wird durch ein neues 380-/110-kV-Umspannwerk am Standort Kehl-Kork ein neuer Entnahmepunkt aus dem Höchstspannungsnetz errichtet. Dieser muss über die ebenfalls neu zu errichtende 110-kV-Hochspannungsfreileitung an das bestehende Hochspannungsnetz angebunden werden.
Rückblick und aktueller Stand:
Zukunftsfähige Stromnetze sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Entwicklung der Region um die Stadt Kehl. Um auch in Zukunft den steigenden Energiebedarf sowie konkrete Lastanfragen der bereits ansässigen Unternehmen decken zu können, muss das Stromnetz ausgebaut werden. Hierzu prüfte Netze BW gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW in der Vergangenheit die Machbarkeit eines 380-kV/110-kV-Umspannwerks am Standort Kehl-Kork.
Das neue Umspannwerk muss in das bestehende Stromnetz eingebunden werden. Aus diesem Grund befanden sich die Vorhabenträger mit der Verwaltung der Stadt Kehl und des Ortsteils Kork bezüglich eines passenden Standorts in der Nähe bestehender Leitungsanlagen in Abstimmung. Daraus ging der geplante Standort nördlich der Bahnlinie in Kork hervor. Im Zuge der vertiefenden Planung fand auch eine Bürgersprechstunde für betroffene Eigentümer*innen statt.
Bevor die geplanten Leitungsbaumaßnahmen umgesetzt werden können, bedarf es einer Genehmigung. Diese wurde 2023 im Rahmen eines Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium Freiburg eingeholt. Die Baumaßnahmen haben Ende 2024 begonnen.
Zur Genehmigung des 380-/110-kV-Umspannwerks wurde im Dezember 2020 ein Bauantrag nach Landesbauordnung beim zuständigen Landratsamt gestellt, die Genehmigung wurde im April 2021 erteilt. Die bauliche Umsetzung sowie die Inbetriebnahme werden nach derzeitigem Planungsstand im vierten Quartal 2025 erfolgen.
Maßnahmen
-
Neubau 380-kV-/110-kV-Umspannwerk
Um auch in Zukunft den steigenden Energiebedarf sowie konkrete Lastanfragen der bereits ansässigen Unternehmen decken zu können, muss das Stromnetz ausgebaut werden. Nach interner Alternativenprüfung wurde die Errichtung eines neuen Netzknotenpunktes als vorzugswürdige Alternative identifiziert. Ein solches 380-kV/110-kV-Umspannwerk dient als neuer Entnahmepunkt aus dem Übertragungsnetz und wird künftig die Region sicher mit Strom versorgen.
Der Standort für das Umspannwerk Kork wurde mithilfe einer aufwendigen raumplanerischen Machbarkeitsuntersuchung ermittelt. Dabei werden Standortalternativen auf ihre technische, öffentlich-rechtliche, privatrechtliche sowie betriebliche und wirtschaftliche Machbarkeit untersucht und gewichtet. In Absprache mit dem Ortschaftsrat Kork hat sich der Standort „Im Hasenwinkel“ als besonders geeignet erwiesen und wurde in die vertiefte Planung gebracht.
Der Standort zeichnet sich durch direkte Nähe zur bestehenden 380-kV-Freileitungsanlage der Transnet-BW und unmittelbare Nähe zur 110-kV-Freileitungsanlage der Netze BW aus. Ein Neubau von 380-kV-Leitungen wird so vermieden. Für den Anschluss an das 110-kV-Netz muss zwar ein teilweiser Leitungsneubau erfolgen, jedoch wird dafür ein Teil der bisherigen Bestandsleitung nicht mehr benötigt und kann rückgebaut werden. -
Erneuerung der bestehenden 110-kV-Hochspannungsleitung 1470 sowie 110-kV-Leitungsneubau der Anbindung des neu zu errichtenden 380-/110-kV-Umspannwerk Kork
Damit das neue Umspannwerk Kork zukünftig das 110-kV-Netz versorgen kann, muss es an dieses angeschlossen werden. Der Anschluss des neuen Umspannwerks erfolgt an die bestehende 110-kV-Freileitungsanlage 1470, welche vom Umspannwerk Bühl bis zum Umspannwerk Graudenzer Straße in Kehl verläuft. Dazu wird eine neue Freileitungsanlage 1520 bis zum Umspannwerk Kork errichtet. Auf der bestehenden Freileitungsanlage 1470 wird durch die Maßnahmen zukünftig ein Teilabschnitt nicht mehr benötigt und kann entsprechen rückgebaut werden. Einen Überblick über die Maßnahme entnehmen Sie bitte dem Übersichtsplan.
Meilensteine
Bedarfsplanung
Das deutsche Stromnetz wird fortlaufend angepasst, um eine möglichst sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche leitungsgebundene Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität zu gewährleisten, die zunehmend auf erneuerbaren Energien beruht. Um auch in Zukunft den steigenden Energiebedarf sowie konkrete Lastanfragen der bereits ansässigen Unternehmen decken zu können, muss das Stromnetz in der Region ausgebaut werden.
Genehmigungsplanung
Bevor die geplanten Maßnahmen umgesetzt werden können, bedarf es einer Genehmigung. Diese Genehmigung ist im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens (hier: Planfeststellungsverfahren) durch die Netze BW zu erlangen. Um ein Genehmigungsverfahren eröffnen zu können, muss die Netze BW zuvor einerseits verschiedene Voruntersuchungen durchführen, wie z.B. die Prüfung von technischen, rechtlichen, umweltfachlichen und wirtschaftlichen Anforderungen sowie andererseits einen Genehmigungsantrag erarbeiten.
Parallel dazu wurde die Öffentlichkeit zu einem möglichst frühen Zeitpunkt in die Planungen eingebunden. Neben verschiedenen Informationsmaterialien zum Vorhaben besteht z.B. über unser Projektpostfach die Möglichkeit, dass Sie uns Ihre Fragen und Hinweise zukommen lassen, welche wir Ihnen gerne beantworten. Zu beachten ist, dass alle Planungshinweise immer in einen Ausgleich mit weiteren Interessen zum Vorhaben zu bringen sind. Hierzu dient das formelle Genehmigungsverfahren.
Die Genehmigung für das 380-/110-kV-Umspannwerk wurde 2021 erteilt. Die Genehmigung für die geplanten Leitungsbaumaßnahmen 2023.
Planfeststellungsverfahren
Das Planfeststellungsverfahren ist ein besonderes Verwaltungsverfahren, welches für die geplanten Maßnahmen für den 110-kV-Anschluss zur Anwendung kommt. Hierfür hat die Netze BW einen Planfeststellungsantrag erarbeitet und bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Regierungspräsidium Freiburg, eingereicht. Dieses prüfte den Planfeststellungsantrag der Netze BW unter Einbindung der Träger öffentlicher Belange, der Fachbehörden und der Öffentlichkeit. Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens ist der Planfeststellungsbeschluss. In diesem Projekt liegt der Planfeststellungsbeschluss seit 2023 vor.
Realisierung
Der Bau wird gemäß dem Planfeststellungsbeschluss umgesetzt. Der Leitungsbau hat Ende 2024 begonnen. Die bauliche Umsetzung des Umspannwerks wird nach derzeitigem Planungsstand ab dem vierten Quartal 2025 erfolgen. Durch witterungsbedingte Unterbrechungen oder Bauzeitenbeschränkungen kann sich die Bauzeit gegebenenfalls verlängern.
Inbetriebnahme
Nach Abschluss der Bauarbeiten, erfolgt als abschließender Meilenstein die Inbetriebnahme.
Wichtige Downloads

Ausbau Hochspannungsnetz im Überblick
Allgemeine Informationen zum Ausbau unseres Hochspannungsnetzes, alle aktuellen Um- und Ausbaumaßnahmen, die wir im 110-kV-Netz geplant haben, sowie häufig gestellte Fragen zum Ausbau des Hochspannungsnetzes finden Sie hier: Ausbau Hochspannungsnetz.