Netzverstärkung Trossingen - Tuttlingen
Plananlass
Die Netze BW GmbH betreibt das 110-kV-Verteilnetz im Kreis Tuttlingen und steht dabei für eine sichere und zuverlässige Versorgung mit Strom. Konkrete Lastanfragen aus der Region erfordern eine Anpassung des bestehenden 110-kV-Hochspannungsnetzes im Bereich Tuttlingen, um den steigenden Strombedarf auch künftig zuverlässig decken zu können. Geplant ist daher die Verstärkung der bestehenden 110-kV-Hochspannungsleitung Trossingen-Tuttlingen, Leitungsanlage 0911. Diese läuft über die Gemarkungen Trossingen, Villingen-Schwenningen (Gemarkung Weigheim), Durchhausen, Seitingen-Oberflacht, Wurmlingen sowie Tuttlingen.
Aktueller Stand:
Der Genehmigungsantrags auf Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens wurde Ende 2022 eingereicht. Im Juni 2024 hat das Regierungspräsidium Freiburg den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Damit können die Baumaßnahmen beginnen und sollen im Herbst 2026 abgeschlossen sein.
Maßnahmenbeschreibung
Im Zuge des geplanten Auflegens des zweiten Stromkreises auf den noch freien Gestängeplatz, ist die bestehende 110-kV-Freileitungsanlage (Anlage 0911), ausgehend vom Umspannwerk Trossingen bis zur Einführung in das Umspannwerk Tuttlingen, an den aktuellen Stand der Technik anzupassen. Dazu muss die Anlage in unterschiedlichem Umfang saniert werden. Die Maßnahmen umfassen zum Großteil Mastinstandhaltungen in Form von Gestänge- und Fundamentsanierungen sowie Ersatzneubauten einzelner Masten.
Diese Masten werden überwiegend standortgleich sowie teilweise an neuem Standort ersetzt. Der jeweilige Sanierungsumfang wird vorab durch ein Planungsbüro geprüft. Die dafür notwendigen Abstimmungen mit den Eigentümern für die erforderlichen Vorarbeiten erfolgen ebenso vorab. Die neu zu errichtenden, tragfähigeren und dem technischen Standard angepassten Masten, unterscheiden sich optisch nur marginal von Ihrem Erscheinungsbild heute. Die lediglich zu sanierenden Masten verändern sich von ihrem Erscheinungsbild nicht.
Meilensteine:
Vorbereitung Genehmigungsverfahren:
Bevor ein Genehmigungsverfahren (hier: Planfeststellungsverfahren) eingeleitet werden kann, ist eine sorgfältige und umfangreiche Vorbereitung notwendig. Dafür werden alle relevanten Unterlagen zur geplanten Trasse zusammengestellt – darunter technische Planungen, Umweltgutachten, Angaben zu möglichen Auswirkungen auf Natur und Landschaft sowie Vorschläge für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.
Diese Unterlagen bilden die Grundlage für den späteren Planfeststellungsantrag. Erst wenn sie vollständig und prüffähig vorliegen, kann der Antrag beim zuständigen Regierungspräsidium eingereicht werden. Die Qualität und Vollständigkeit der Unterlagen sind entscheidend für einen reibungslosen Ablauf des anschließenden Verfahrens.
Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung:
Zudem hat die Netze BW bereits in einem frühen Stadium erkannt, dass das geplante Vorhaben zahlreiche Interessen berührt. Um diese möglichst früh und umfassend bei der Planung zu berücksichtigen, wurde eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. Alle im Rahmen dieser Phase eingebrachten Hinweise und Anregungen wurden für die Antragserstellung geprüft, bewertet und im notwendigen Genehmigungsantrag dokumentiert. Zu beachten ist, dass alle Planungshinweise immer in einen Ausgleich mit weiteren Interessen zum Vorhaben zu bringen sind. Hierzu dient das formelle Genehmigungsverfahren.
Planfeststellungsverfahren:
Das Planfeststellungsverfahren ist ein förmliches, gesetzlich geregeltes Genehmigungsverfahren für Infrastrukturprojekte wie den Leitungsbau. Es stellt sicher, dass alle betroffenen Belange umfassend geprüft und gegeneinander abgewogen werden – inklusive der Beteiligung von Öffentlichkeit, Kommunen, Fachbehörden und Trägern öffentlicher Belange. Die Prüfung erfolgte durch das Regierungspräsidium Freiburg. Am Ende des Verfahrens steht der Planfeststellungsbeschluss – eine verbindliche Genehmigung, die Baurecht schafft und alle wesentlichen Interessen berücksichtigt hat.
Im Juni 2024 hat das Regierungspräsidium Freiburg den Planfeststellungsbeschluss erlassen.
Realisierung:
Die Inbetriebnahme soll nach dem Abschluss der Bauarbeiten im Herbst 2026 stattfinden.
Wichtige Downloads

Ausbau Hochspannungsnetz im Überblick
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