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25. Juni 2020

Mit Lastmanagement die Netzintegration des privaten E-Ladens erleichtern

Studie von Netze BW und RWTH Aachen legt Änderung des regulatorischen Rahmens nahe

Netzdienliches Lastmanagement erleichtert die Integration privater Ladeinfrastruktur in die bestehenden Ortsnetze. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie, die im Zuge eines flächendeckenden Ausbaus der E-Mobilität ein enormes Potential bei der Netze BW sieht. Praxistaugliche Lösungen dafür entwickelt der größte Verteilnetzbetreiber Baden-Württembergs bereits in einer Reihe von Feldtests.

Mit einer Deckelung der Ladeleistung in privaten Haushalten auf 5,5 kW während der vier kritischen Stunden ab 19 Uhr ließen sich zukünftige Lastspitzen entscheidend glätten. Im Schnitt könnten dadurch pro Stromkreis zehn bis zwanzig zusätzliche E-Fahrzeuge angeschlossen werden. Für den Technischen Geschäftsführer der Netze BW, Martin Konermann, „ein einfaches, aber wirksames Konzept, Laden zu ermöglichen ohne dass das Stromnetz überlastet wird“. In über drei Viertel der Ortsnetze sollte damit selbst bei starkem Hochlauf der privaten Ladeinfrastruktur eine aufwändige Verstärkung zumindest mittelfristig vermeidbar sein. Zudem ließe sich mit einem zusätzlichen, intelligenten Lastmanagement der bedarfsgerechte Netzausbau in besonders stark belasteten Strängen noch effizienter gestalten.

Die Studie lege laut Martin Konermann deshalb nahe, dass die zukünftige Ausgestaltung des §14a EnWG „perspektivisch eine verpflichtende Steuerung privater Ladeinfrastruktur durch den Netzbetreiber vorsieht“. Erfahrungsgemäß seien viele E-Mobilisten zu netzdienlichem Laden bereit. Für andere, die sich auf Spitzenglättung nicht einlassen wollen und mehr gesicherte Leistung brauchen, müssten dann abweichende Regelungen gefunden werden.

Im Mittelpunkt der Untersuchung des Instituts für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen stand der für Verteilnetzbetreiber am wenigsten planbare Bereich der privaten Haushalte. Um den Bedarf in den maximal 100.000 in Frage kommenden Ortsnetzsträngen abzuschätzen, wählte die Netze BW fünfzig aus, die als repräsentativ für die meisten denkbaren Konstellationen gelten. Angenommen wurde ein Ausbau bis zu je einer 11 kW Wallbox und einem Elektromobil pro Hausanschluss. Gestützt auf Untersuchungen zur Mobilität in Deutschland geht die Studie zudem beim Ladeverhalten von einer „natürlichen Gleichzeitigkeit“ aus. Sollte es marktgetrieben jedoch künstlich zu gleichzeitigem Laden kommen, wäre viel früher ein deutlich umfangreicherer Netzausbau nötig.

An den technischen Lösungen arbeitet die EnBW-Tochter in ihren NETZlaboren, wie dem „E-Mobility-Carré“ in Tamm (Kreis Ludwigsburg) oder dem in mehreren Kommunen vorgesehenen „Intelligenten Heimladen“. Das erste, die „E-Mobility-Allee“ in Ostfildern nahe Stuttgart, hatte sogar international Beachtung gefunden.

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