Netzintegration Elektromobilität

NETZlabor E-Mobility-Allee

Ein Projekt der Netze BW

Projektlaufzeit: Juni 2018 bis Oktober 2019

Was ist die E-Mobility-Allee überhaupt?

Eine Straße, elf E-Autos, ein Stromkreis

In der E-Mobility-Allee in Ostfildern bei Stuttgart testete Netze BW für rund eineinhalb Jahre wie E-Mobilität das Stromnetz beeinflusst. Und das mitten im Alltag: Was passiert, wenn auf einmal alle Bewohner*innen ein und derselben Straße, die über einen Stromkreis mit Energie versorgt wird, auf Elektrofahrzeuge umsteigen? Um das herauszufinden, stattete Netze BW zehn Haushalte mit Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur für zuhause aus.
Das Ziel: Das Ladeverhalten der Menschen kennenlernen. Und deren direkte Auswirkungen auf das Stromnetz. Im zweiten Schritt gilt es dann, Möglichkeiten zur Optimierung der Netzstabilität direkt in der Praxis zu testen.

Der Standort

Zu finden war die „E-Mobility-Allee“ in der Belchenstraße in Ostfildern, nahe Stuttgart. Die zehn teilnehmenden Haushalte repräsentierten ein typisches Wohngebiet mit Eigenheimen, wie es häufig in Ballungsräumen vorkommt. Dort, wo zunächst voraussichtlich am meisten Elektrofahrzeuge unterwegs sein werden. Besonders wichtig für das Projekt: Alle Anwohner gehörten zum selben Stromkreis. So konnten Lastspitzen frühzeitig erkannt und Lösungen wie Batteriespeicher auf die reale Tauglichkeit untersucht werden.

Zehn Haushalte machten mit

Die Teilnehmer*innen

Die Anwohner der E-Mobility-Allee waren bunt gemischt – von der Familie mit Kindern über junge Paare bis hin zu Rentner*innen. Dementsprechend waren auch die Fahrgewohnheiten und bisherigen Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen ganz unterschiedlich. Für manche Teilnehmenden schaffte die E-Mobility-Allee sogar den ersten Berührpunkt zum Elektrofahrzeug.

Die Elektroflotte

Pro Haushalt ein Auto

Für die Teilnehmer*innen der E-Mobility-Allee stellte Netze BW für rund eineinhalb Jahre insgesamt elf Fahrzeuge zur Verfügung.

Jeder Haushalt bekam entweder einen e-Golf, einen BMW i3 oder einen Renault Zoe. Außerdem durften alle Teilnehmer*innen jeweils drei Wochen lang Tesla fahren.

5 x e-Golf

4-Türer
Batteriekapazität: 35,8 kWh
Ladezeit 100%: 5:30 h
Alltagsreichweite: 200 km

2 x BMW i3

4-Türer
Batteriekapazität: 33 kWh
Ladezeit 100%: 3 h
Alltagsreichweite: 200 km

3 x Renault Zoe

4-Türer
Batteriekapazität: 41 kWh
Ladezeit 100%: 2:15 h
Alltagsreichweite: 250 km

1 x Tesla Model S 75D

4-Türer
Batteriekapazität: 75 kWh
Ladezeit 100%: 6 h
Ladezeit 80%: 0:30 h
(am Tesla-Supercharger)
Alltagsreichweite: 350 – 400 km

Die Vorbereitungen

Installation der E-Ladestationen

Netze BW stellte allen Teilnehmer*innen eine Wallbox mit einer möglichen Ladeleistung von bis zu 22 kW zur Verfügung, damit sie ihr Elektrofahrzeug zu Hause laden konnten. Die Anschlussmöglichkeiten zum Laden der Elektrofahrzeuge wurden bereits im April 2018 bei allen teilnehmenden Haushalten installiert.

Jetzt konnte es losgehen

Übergabe der E-Autos

Ende Mai 2018 wurden die E-Fahrzeuge an die Teilnehmer*innen übergeben. Für viele folgte dann die erste Fahrt mit dem Eletrofahrzeug.

Das Fazit: Die Teilnehmer*innen waren gespannt, wie es sein wird, eineinhalb Jahre lang mit einem Elektrofahrzeug unterwegs zu sein.

Erster Einblick

regioTV zu Gast in der E-Mobility-Allee

Beim Besuch in Ostfildern hat sich regioTV einen Einblick in das Projekt verschafft. Erfahren Sie hier mehr.

Es wurde spannend

Was, wenn alle gleichzeitig laden wollen?

Welche Infrastruktur benötigt es, damit eine Vielzahl von Elektrofahrzeugen zeitgleich laden können? Was leistet das Netz schon heute? Kann durch den Einsatz von Batteriespeichern bei Bedarf die Netzstabilität verbessert werden? Zur Beantwortung dieser Fragen warf Netze BW in Kooperation mit der Stadt Ostfildern einen Blick in die Zukunft der E-Mobilität.

Netzauslastung

Das Netz kann nur dann stabil sein, wenn dieselbe Menge an Strom sowohl eingespeist als auch entnommen wird. Deshalb stellen viele zeitgleiche Ladevorgänge die Netzstabilität vor neue Herausforderungen.

Nutzerverhalten

Jeder Mensch hat einen anderen Alltag, andere Abläufe, andere Gewohnheiten. Das Stromnetz musste dem individuellen Fahr- und Nutzungsverhalten der Teilnehmer*innen sowie den unterschiedlichen Ladeleistungen der Elektroautos gerecht werden. Ziel war es herauszuarbeiten, wie sich das Ladeverhalten kunden- und zugleich netzfreundlich steuern lässt.

Feedback

Beim Ausbau unserer Netze beziehen wir das Feedback der Anwohner*innen und Kommunen aktiv mit ein. Daher ist es uns besonders wichtig, die im Rahmen der E-Mobility-Allee gesammelten Erfahrungen der Teilnehmenden zur Optimierung der Ladeinfrastruktur in Wohnvierteln heranzuziehen.

Unser Ziel

Jetzt schon an die Zukunft denken

E-Mobilität zieht immer weiter in den Alltag ein. Umso wichtiger ist es, sich schon jetzt gut auf die zukünftige Nachfrage vorzubereiten, Bedarfsspitzen abzusehen und Möglichkeiten zu identifizieren, um diese gezielt ausgleichen zu können. Deshalb beschäftigte sich die Netze BW im Rahmen der E-Mobility-Allee mit verschiedenen Speicherlösungen, einem Lademanagement und dem Nutzungsverhalten der Kund*innen.

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