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27. Oktober 2021

Ringsheimer Projekt bringt wichtige Erkenntnisse in Sachen Stromnetz und Elektromobilität

Anwohner*innen erproben in der Kaiserbergstraße die e-mobile Zukunft

Ringsheim. Ob zur Arbeit, zum Einkauf oder Sport, die Familie Schöffel nutzte fast ein ganzes Jahr ihr E-Auto für alle anstehenden Fahrten. Und das war genauso geplant. Denn im nun beendeten Projekt „NETZlabor Intelligentes Heimladen“ der Netze BW testeten neben Familie Schöffel sieben weitere Haushalte in der Ringsheimer Kaiserbergstraße, vor welchen Herausforderungen das örtliche Stromnetz durch den Hochlauf der Elektromobilität steht. Nun wurden im Rahmen einer digitalen Abschlussveranstaltung die Projektergebnisse im Beisein von Bürgermeister Pascal Weber präsentiert.

„Wir haben wertvolle Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Ladeverhaltens der E-Auto-Nutzer*innen sowie zu der Frage gewonnen, wie wir als Netzbetreiber gegensteuern können, wenn das Netz an seine Belastungsgrenze kommt“, sagt der Projektleiter Sven Zahorka von der Netze BW. Mit der Kaiserbergstraße in Ringsheim wurde gezielt ein typisches Wohngebiet mit Eigenheimen ausgesucht. Dahinter steht die Annahme, dass in solchen Wohngebieten die Elektromobilität am schnellsten Fuß fassen wird und somit dort auch zuerst Herausforderungen für das Stromnetz entstehen.

„Wir freuen uns, dass wir eine von nur fünf Modellkommunen mit einem solchen Projekt waren. E-Mobilität ist mindestens als Übergangstechnologie wichtig und die ausgewählten Familien konnten diese testen. Es hat sich gezeigt, dass E-Autos Spaß machen und für viele Fahrten und Anwendungen eine gute Alternative sind. Alle E-Mobilisten waren begeistert und überlegen teilweise nun, auf ein E-Auto umzusteigen bzw. haben sich schon ein neues E-Auto bestellt,“ so Bürgermeister Pascal Weber.

Im Projektverlauf hat sich gezeigt, dass maximal vier Fahrzeuge gleichzeitig geladen wurden – und das auch nur in sehr seltenen Fällen. Am häufigsten wurden die häuslichen Ladeboxen zwischen 18 bis 22 Uhr genutzt. In rund 75 Prozent des Tagesverlaufs (im Durchschnitt) fand überhaupt kein Ladevorgang statt. „Wir haben vor allem in den Abendstunden eine deutlich höhere Belastung des Stromnetzes festgestellt. Durch intelligentes Lademanagement konnte die Netzbelastung jedoch reduziert werden“, so Zahorka.

Die im Projekt getesteten intelligenten Messsysteme und Steuerboxen haben gezeigt, dass sie zur Vermeidung von Netzengpässen großes Potenzial besitzen, ohne dass sich die Nutzer*\innen dadurch eingeschränkt fühlten. Ein intelligentes Lademanagement ermöglicht Netzbetreibern zukünftig, mehr Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge in ihre bestehenden Stromnetze integrieren zu können. Ein interessanter Aspekt war auch das Fahrverhalten der Testteilnehmer*\innen, denen verschiedene Fahrzeugtypen wie VW E-Golf, BMW i3 und Tesla Model 3 für die Dauer des Projekts von der Netze BW zur Verfügung gestellt wurden. Sie legten durchschnittlich 261 km pro Woche zurück. Die Abschlussbefragung der Testteilnehmer*innen ergab, dass sich niemand durch das im Hintergrund ablaufende Lademanagement in der E-Mobilität eingeschränkt gefühlt hat. Alle E-Pioniere möchten ihre Wallbox vom Projekt übernehmen und können sich auch vorstellen, in naher Zukunft ein E-Auto als Erst- und/oder Zweitwagen zu fahren.

„Der Hochlauf der Elektromobilität, der aktuell Fahrt aufnimmt, stellt Netzbetreiber künftig vor große Herausforderungen. Das Projekt in Ringsheim hat aber gezeigt, dass wir bereits gut darauf vorbereitet sind. Wir bedanken uns bei Projektteilnehmern aus der Kaiserbergstraße für ihren Pioniergeist sowie der Gemeinde Ringsheim für die sehr gute Zusammenarbeit“, zieht Zahorka ein positives Fazit.

Mit verschiedenen Projekten wie dem NETZlabor und dem stetigen Ausbau sowie der intelligenten Optimierung der Netzinfrastruktur treibt die Netze BW die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität voran. Bis 2025 sind hierfür im Netzgebiet zusätzliche Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro geplant. Weitere Informationen finden Sie hier.

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