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28. April 2022

Integrierte Kommunale Mobilfunkplanung: Kooperation von Landratsamt Alb-Donau-Kreis und Netze BW geht in die nächste Phase

„Kein Mobilfunknetz – diese Feststellung macht man außerhalb der großen Städte leider immer noch viel zu häufig. Dabei ist das Thema Mobilfunkempfang heute ein genauso wichtiger Standortfaktor wie schnelles Internet oder die Versorgungssicherheit mit Strom. Die letzten Jahre haben klar gezeigt, dass der freie Markt nicht alles regelt und diese Defizite – wie auch beim Breitbandausbau – nur dann behoben werden können, wenn die kommunale Ebene mitwirkt. Deshalb haben wir uns im letzten Jahr mit der Netze BW zusammengetan“, sagte Landrat Heiner Scheffold im Rahmen des heutigen (27. April 2022) Pressegesprächs zum Thema Integrierte Kommunale Mobilfunkplanung.

Die Mobilfunkabdeckung ist insbesondere im ländlichen Raum vielfach bisher noch lückenhaft und nicht ausreichend leistungsfähig. Mit dem Ziel, Funklöcher unter Berücksichtigung kommunaler Interessen zu schließen, vereinbarten das Landratsamt Alb-Donau-Kreis und die Netze BW GmbH im Februar 2021 eine Kooperation. Im Rahmen der „Integrierten Kommunalen Mobilfunkplanung“ soll ein Masterplan zur Verbesserung des Mobilfunkstandards im ländlichen Raum entwickelt werden, an dessen konzeptioneller Gestaltung der Alb-Donau-Kreis mitwirkt.

Große Kooperationsbereitschaft
In einem ersten Schritt wurden im vergangenen Jahr nun durch eine Mobilfunkbefahrung die Funklöcher identifiziert, die es zu versorgen gilt. In den Gebieten mit schlechter Mobilfunkabdeckung definiert das Landratsamt derzeit in enger Abstimmung mit den Kommunen und der Netze BW die Flächen, auf denen Antennen explizit befürwortet oder umgekehrt nicht infrage kommen. „Als in der Region etablierter Verteilnetzbetreiber ist in der Zusammenarbeit mit den kommunalen Verwaltungen und Gremien über Jahrzehnte ein gutes partnerschaftliches Verhältnis gewachsen. Die Unterstützung bei dem Thema Mobilfunk war und ist aber besonders“, hebt Thomas Stäbler, Leiter des Netze BW Regionalzentrums Oberschwaben, hervor. „Allerortens haben wir mit unserem Konzept der ‚Integrierten Mobilfunkplanung‘ offene Türen eingerannt.“ Für Stäbler ist die große Kooperationsbereitschaft keine Überraschung, schließlich eröffne sich nun endlich auch in ländlichen Regionen eine reelle Chance für eine ausreichende Mobilfunkabdeckung.

Projekt „450 MHz“ sorgt für zusätzliche Optionen
Die Möglichkeiten dafür erhöhen sich nun sogar noch durch die Verknüpfung mit dem bereits begonnenen Aufbau eines bundesweiten 450 Megahertz-Funknetzes in Deutschland. Damit soll schon in naher Zukunft der Energie- und Wasserwirtschaft eine belastbare, zuverlässige Kommunikationstechnik zur Verfügung stehen – nicht zuletzt, um die Energiewende mit ihrer großen Zahl an dezentralen Erzeugern zu managen. Partner des Betreibers 450 connect in Baden-Württemberg ist die Netze BW. Bis Ende 2023 will der Verteilnetzbetreiber 170 Funkstandorte im Südwesten realisiert haben. *

Mehrere Standorte im Alb-Donau-Kreis
Acht davon, so der aktuelle Stand, werden sich im Alb-Donau-Kreis befinden: in Allmendingen-Ennahofen, Berghülen, Blaubeuren-Beiningen, Dornstadt, Obermarchtal-Reutlingendorf, Oberstadion, Staig und Öllingen. Weitere werden folgen. Grundsätzlich wird zunächst geprüft, ob bereits bestehende Bauwerke wie zum Beispiel Wasserbehälter oder Strommasten genutzt werden können. „Dabei berücksichtigen wir die Ausbaubedarfe des Mobilfunks bereits mit“, so Pascal Kuhn, Leiter Strategie, Breitband- und Funkinfrastruktur bei der Netze BW. Muss etwa ein Funkmast errichtet werden, wird dessen Position und Statik gleich für eine entsprechende Mitnutzung ausgelegt. Zuvor müssen landesweit drei Netzknotenpunkte – einer davon in Ulm – eingerichtet werden.

„Der Aufbau des 450 Megahertz-Netzes ist ein Synergieeffekt, der zu Beginn der Kooperation noch nicht absehbar war, nun dem Mobilfunkausbau aber zusätzlichen Rückenwind verleiht. So können die ersten Funklöcher im Kreis schon sehr bald geschlossen werden und wir kommen unserem Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern des Alb-Donau-Kreises flächendeckend eine leistungsfähige und zukunftsfähige digitale Infrastruktur anbieten zu können, Schritt für Schritt näher“, so Landrat Scheffold. „Ideal wäre es, wenn endlich auch in Deutschland das nationale Roaming eingeführt wird. Damit hätten wir von jetzt auf nachher eine weitaus bessere Flächenabdeckung und es würden nur wenige zusätzliche Funkmasten benötigt,“ so Scheffold weiter.

In der Fläche wird in Staig wohl als Erstes Vollzug gemeldet werden können. Dort haben mehrere Mobilfunkprovider die Mitnutzung bereits zugesagt. Der Standort könnte – in Abhängigkeit von den nötigen Genehmigungen – bis zum kommenden Jahreswechsel realisiert sein. Circa sechs bis zwölf Monate später ist dann voraussichtlich die Technik der ersten Mobilfunkprovider auf dem Masten und sendebereit.

* mehr dazu in der angefügten Hintergrundinformation „450 MHz“

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