29. April 2020
Wie Homeoffice Lebensgewohnheiten ändert
Pilotprojekt der Netze BW zur Energiewende in Oberschwaben liefert überraschende Details
Die strikten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben ab Mitte März deutliche Spuren bei den Lastkurven hinterlassen. Insbesondere aufgrund der eingeschränkten Industrieproduktion sank der Stromverbrauch im Gebiet der Netze BW während der Osterferien auf teils weit unter 80% der zu erwartenden Werte. Im Rahmen eines Pilotprojekts zur Digitalisierung der Verteilnetze ließ sich in Oberschwaben quasi als „Beifang“ auch ein anderer Trend identifizieren: Die vermehrte Tätigkeit im Homeoffice verändert offenbar die Lebensgewohnheiten der betroffenen Menschen.
In Aitrach und Tannheim an der Iller dokumentieren seit dem Sommer 2017 fernauslesbare Lastgangzähler minutengenau den Summenverbrauch aller Ortsnetzstränge, die von den rund fünfzig Umspannstationen ausgehen. Eigentlich zielt das Pilotprojekt der EnBW-Tochter auf Transparenz in einem von hoher Einspeisung aus dezentralen Photovoltaik-Anlagen geprägten 20.000 Volt Mittelspannungsnetz. Seit Schließung der Kitas und vieler Industriebetriebe ergaben die Lastkurven aus einem dieser Ortsnetze, an dem fast ausschließlich Privathaushalte angeschlossen sind: Besonders der werktägliche Verbrauch legt deutlich zu – beispielhaft am Dienstag, 31. März, um fast ein Drittel. Die genauere Auswertung zeigte die zu erwartende erheblich höhere Mittagsspitze. Eher überraschend kam für Projektleiterin Linda Sprengholz jedoch die Delle bei dem sonst üblichen Anstieg gegen 18 Uhr: „Offenbar nutzten viele den früheren Feierabend, um sich nach Stunden im Homeoffice oder bei der Kinderbetreuung an der frischen Luft zu betätigen“. Zudem bleibe die Kurve nach Mitternacht noch für mehrere Stunden deutlich über dem „normalen“ Niveau, weil sich „bei einer Reihe von Verbrauchern der Tagesablauf offenbar nach hinten verschoben hat“.
Die Grafik zeigt eine Hochrechnung, weil der Lastverlauf um die Einflüsse dezentraler Einspeisung aus Photovoltaikanlagen weitestgehend bereinigt wurde. Die Vormittagskurve ergäbe im Schnitt etwa den Betrieb von 1,5 Laptops pro Haushalt mehr. An Weihnachten 2017 konnte auf Basis (bereinigter) Lastkurven aus dem Gebiet bereits die sogenannte „Gänsebratenspitze“ klar identifiziert werden.
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