09. September 2020

Netze BW setzt auf Nachhaltigkeit

Netzbetreiber unterzeichnet die WIN-Charta des Landes und legt ein umfangreiches Konzept für die kommenden Jahre vor

Stuttgart. Die Netze BW setzt ein Zeichen in puncto Nachhaltigkeit: Der größte Strom- und Gasnetzbetreiber im Land hat die „WIN-Charta“ der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit des Landes Baden-Württemberg unterzeichnet. „Damit bekennen wir uns zu unserer ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung gegenüber den Kommunen, den privaten und gewerblichen Netzkunden, unseren Mitarbeitern und der Gesellschaft – also kurz gesagt zu den Menschen und der Region, wo wir wirtschaften“, erklärte Christoph Müller, Vorsitzender der Geschäftsfüh-rung. Für die Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsziele hat das Unternehmen jetzt ein umfassendes Konzept vorgelegt – es reicht vom klassischen CO2-Fußabdruck bis zu Blühwiesen auf dem Gelände von Umspannwerken.

Mit der „WIN-Charta“ bietet Baden-Württemberg als einziges Bundesland ein System an, das Unternehmen aller Größen ein gut umsetzbares und transparentes Nachhaltigkeitsmanagement ermöglicht. Zwölf Leitsätze, die die verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit abdecken, bilden die Grundlage der WIN-Charta. Drei davon hat sich die Netze BW in ihrem Konzept für die kommenden beiden Jahre als Schwerpunkte gesetzt: die Umsetzung der Energiewende, nachhaltige Innovationen und regionalen Mehrwert.

Energiewende findet in den örtlichen Stromnetzen statt

„Diese Schwerpunkte sind kein Zufall: Als Netzbetreiber arbeiten wir jeden Tag vor Ort daran, dass die Energiewende gelingt“, unterstreicht Christoph Müller: „Schon jetzt haben wir rund 170.000 Anlagen der erneuerbaren Energien in unser Stromnetz integriert. Mit innovativen Projekten treiben wir im ganzen Land das intelligente Netz der Zukunft wei-ter voran. Und wir schaffen frühzeitig die Voraussetzungen dafür, dass Elektrofahrzeuge überall problemlos laden können.“

__Beispiele für nachhaltige Projekte:
Stromnetz – Elektromobilität – Wasserstoff – Ausbildung – Blühwiesen __

Umsetzung der Energiewende:
Ein Beispiel für diese Initiativen ist das Projekt #NETZlive: Es verfolgt das Ziel, aus allen Spannungsebenen des Stromnetzes digitale Daten zu erhalten. Damit werden auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, das Stromnetz auch auf den unteren Spannungsebenen dezentral zu steuern. Außerdem geht es darum, Versorgungssicherheit und Planbarkeit im technisch deutlich komplexeren Stromnetz der Zukunft zu sichern.

Elektromobilität:
Zum Thema Elektromobilität sind parallel mehrere Projekte angelaufen: Mit dem „E-Mobility-Carré“ in Tamm bei Ludwigsburg werden Lösungen für den Ausbau von Ladeinfrastruktur in Mehrfa-milienhäusern erarbeitet. Die „E-Mobility-Chaussee“ in Kusterdingen untersucht, wie sich eine größere Anzahl von Elektrofahrzeugen auf das Niederspannungsnetz in ländlichen Gebieten auswirkt. Unter dem Titel „Intelligentes Heimladen“ wird schließlich an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg netzorientiertes Lademanagement mit intelligenten Messsystemen und Steuerboxen getestet. Ein weiteres Projekt ist bereits in Planung: Dabei soll erprobt werden, an einem Netze BW-Standort alle nicht zu Fuß zurückgelegten Wege zu elektrifizieren.

Innovationen:
Eine besondere Bedeutung für die Energiewende hat die Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff, der dann in das bestehende Gasnetz eingespeist werden kann. Das Projekt „Wasserstoff-Insel“ in Öhringen (Hohenlohekreis) ist ein derzeit einzigartiger Praxistest von hohen Wasserstoffbeimischungen in das bestehende Erdgasverteilnetz. Ziel ist es, einen sicheren Netzbetrieb mit Mischgasen und die Akzeptanz der Kunden vor Ort nachzuweisen.

Regionaler Mehrwert:
Auch im nichttechnischen Bereich will die Netze BW punkten, zum Beispiel durch ein hohes Verantwortungsbewusstsein für die Ausbildung junger Menschen: Trotz Corona hält die Netze BW die Zahl ihrer Ausbildungsplätze auf hohem Niveau – in diesen Tagen starten mehr als 230 neue Auszubildende an über 20 Standorten in Ba-den-Württemberg ihren Berufsweg. Lokaler Natur- und Artenschutz steht hingegen beim Projekt „Blühende Umspannwerke“ im Mittelpunkt: Dabei werden auf brachliegenden Flächen von Umspannwerken naturnahe, artenreiche Blumenwiesen angelegt und die Areale so für die Förderung der Biodiversität genutzt. Der offizielle Startschuss fällt in der kommenden Woche in Dornstadt bei Ulm.

„Regularien sind wichtig, Inhalte sind noch wichtiger“

Insgesamt listet das Konzept der Netze BW zu allen zwölf Leitsätzen der WIN-Charta Beispiele und Maßnahmen auf. Wie im WIN-Konzept vorgegeben, wird das Unternehmen künftig jährlich einen Statusbericht rund um das Thema Nachhaltigkeit vorlegen, der im Internet veröffentlicht wird. „Die Regularien sind wichtig, die Inhalte sind noch wichtiger“, betont Karoly Santa, Nachhaltigkeits-Experte der Netze BW: „Es geht uns darum, Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie sichtbar und erlebbar zu machen und uns nach außen wie nach in-nen als nachhaltiger Netzbetreiber zu positionieren.“

Info: Die WIN-Charta

Mit der Entwicklung der WIN-Charta durch den Initiativkreis der Wirtschafsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) entstand ein speziell für kleine und mittlere Unternehmen umsetzbares Qualitätsmerkmal, das sowohl eine Beurteilungs-/ Bewertungsfunktion als auch eine Kommunikationsfunktion zur Nachhaltigkeit in Unternehmen erfüllt und über eine regionale Landeskomponente verfügt. Dies geschah ergänzend zu bereits bestehenden Nachhaltigkeitssystemen wie der Global Reporting Initiative (GRI) oder dem Deutschen Nach-haltigkeitskodex (DNK).

Über die zwölf Leitsätze der WIN-Charta verpflichten sich Unternehmen zu Grundwerten, einem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und der Identifikation mit ihrer Region. Auch Aspekte wie Menschen- und Arbeitnehmerrechte, Integration oder Ressourceneffizienz gehören dazu. Inzwischen haben über 200 Unternehmen aus dem Land, darunter die Netze BW-Muttergesellschaft EnBW, die Charta unterzeichnet und dokumentieren ihre Anstrengungen regelmäßig im Internet.

Quelle und weitere Infos: https://www.nachhaltigkeitsstrategie.de/wirtschaft-handelt-nachhaltig

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