30. Mai 2018

Die E-Mobility Allee

10 Haushalte, 10 E-Autos, 10 Lebensentwürfe, aber nur ein Stromkreis: Die Netze BW bringt in Ostfildern den Praxistest auf die Straße

Ab Sommer 2018 verwandelt sich eine unscheinbare Straße in Ostfildern nahe Stuttgart in die „E-Mobility Allee“. Sechs Monate lang leben die Menschen dort die Mobilität von morgen. Rund um die Uhr und nach ihren ganz individuellen Bedürfnissen. Treiber des Pilotprojekts ist die Netze BW. Die EnBW-Tochter wirft mit der E-Mobility Allee einen Blick in die Zukunft. Und ins Stromnetz.

Ziel ist es, das Verhalten verschiedener E-Autofahrer besser kennenzulernen und die konkreten Auswirkungen auf das Stromnetz zu untersuchen: Was passiert beispielsweise, wenn alle Bewohner der E-Mobility Allee – die ganz bewusst über ein und denselben Stromkreis versorgt wird – zum gleichen Zeitpunkt ihr E-Auto aufladen? Kann durch den Einsatz von Batteriespeichern bei Bedarf die Netzstabilität verbessert werden? Und wie lässt sich das Ladeverhalten kunden- und zugleich netzfreundlich steuern? Auf der E-Mobility Allee werden sich schon bald die ersten zielführenden Antworten auf diese Zukunftsfragen finden.

Schon heute den Bedarf von morgen kennen

Die Belastung des Stromnetzes durch viele gleichzeitige Ladevorgänge von Elektrofahrzeugen stellt die Netzstabilität vor neue Herausforderungen. Denn: Das Netz kann nur dann stabil sein, wenn dieselbe Menge an Strom eingespeist wie entnommen wird. Deshalb gilt es, sich gut auf die zukünftigen Nachfragen vorzubereiten, Bedarfsspitzen abzusehen und gezielt ausgleichen zu können. Diesen Aufgaben stellt sich der Netzbetreiber Netze BW ganz aktiv mit der E-Mobility Allee. Herangezogen wird hierfür ein „typisches“ Wohngebiet mit Eigenheimen im Ballungsraum: vom Vielfahrer bis zum Gelegenheitsfahrer, von der Familie mit kleinen Kindern bis zum Rentner. Im Einsatz sind E-Autos, die ganz unterschiedliche Bedarfe decken, was die Reichweite und Ladeleistung angeht. Neben den Fahrzeugen stellt der Netzbetreiber jedem Haushalt kostenlos eine Wallbox mit einer möglichen Ladeleistung von bis zu 22 kW zur Verfügung.

Welche Straße als E-Mobility Allee in Frage kommt, hat die Netze BW im Vorfeld anhand bestimmter technischer Kriterien abgesteckt. Hier spielte beispielweise die Zugehörigkeit der Haushalte zum gleichen Stromkreis eine übergeordnete Rolle, um eine höchstmögliche Belastung bei gleichzeitiger Ladung zu generieren. Aus 22 angeschriebenen Haushalten waren rasch zehn Teilnehmer gefunden. Die Stadt Ostfildern unterstützt das Projekt ideell; mehrere Hochschulinstitute begleiten es wissenschaftlich. Dieser Tage werden die Fahrzeuge vor Ort ausgeliefert und der eigentliche Test kann starten.

Netzintegration von Elektromobilität: Willkommen daheim

„Always charged!“ Mit dem stetigen Ausbau der Netzinfrastruktur treibt die EnBW gemeinsam mit der Netze BW die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität mit Vollgas voran. Bis 2025 sind hierfür in Baden-Württemberg zusätzliche Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro geplant. Im Fokus: Alles – die Autobahnen, der Arbeitsplatz, das Einkaufszentrum und das private Laden daheim. Die E-Mobility Allee wird vorhandene Lösungen auf die Probe stellen und neue Erkenntnisse liefern, was das Lademanagement und die Speicherung bei Netzengpässen angeht – und zwar dort, wo die moderne Mobilität gelebt wird, ganz real, bei den Menschen in der E-Mobility Allee.

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