Unser Netz
Die Netze BW baut ihr Netz auch heute schon bedarfsgerecht aus und ist als Verteilnetzbetreiber daran interessiert und dazu verpflichtet, ihr Netz im Sinne einer effizienten und sicheren Stromversorgung stetig zu optimieren.
Die Energiewende findet im Verteilnetz statt.
Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein, Baden-Württemberg sogar bis 2040. Ein ehrgeiziges Ziel, welches eine starke Zunahme an E-Autos und Wärmepumpen und gleichzeitig einen rasanten Ausbau an erneuerbaren Energien voraussetzt. Für die Zukunft wird ein steigender Stromverbrauch erwartet, während gleichzeitig die Stromerzeugung vermehrt dezentral stattfindet.
Dies hat starke Auswirkungen auf die Auslastung unserer Stromnetze. Damit das Ziel Klimaneutralität erreicht werden kann, ist Intensivierung des Ausbaus der Verteilnetze unverzichtbar – denn das Verteilnetz bildet das Rückgrat der Energie- und Klimawende. Nur ein an den steigenden Strombedarf und die dezentrale Erzeugung angepasstes Verteilnetz kann die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleisten.
Durch das im Jahr 2022 verabschiedete „Osterpaket zum Ausbau erneuerbarer Energien“ der Bundesregierung können die Übertragungsnetzbetreiber im Netzentwicklungsplan (NEP) nun den Zeitraum bis 2045 statt bisher bis 2035 betrachten. Dadurch wird das Ziel, Klimaneutralität bis 2045 in Deutschland herzustellen, erstmals berücksichtigt. Das neue Ziel- bzw. Stützjahr wurde zum ersten Mal auch für den Netzausbauplan (NAP) der Verteilnetzbetreiber herangezogen.
Auf den NEP aufbauend berechnen die Verteilnetzbetreiber im NAP ihre Ausbauzahlen für ihre Netze. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der bestehenden Trassen umgebaut und darüber hinaus neue Leitungsanlagen gebaut werden müssen. Zusätzlich ergibt sich ein immenser Bedarf an Erweiterungen und Neubauten von Umspannwerken, sowohl zwischen Höchst- und Hochspannung als auch zwischen Hoch- und Mittelspannung.
Das Stromnetz ist in zwei Arten unterteilt: das Übertragungsnetz und das Verteilnetz
Die Höchstspannungsebene ist Teil des Übertragungsnetzes, während Hoch-, Mittel- und Niederspannung dem Verteilnetz zugeordnet sind.
Übertragungsnetzbetreiber (kurz ÜNB) betreiben überregionale Stromnetze – auch bekannt als Stromautobahnen – und transportieren Strom auf der Ebene der Höchstspannung (> 220 kV) über längere Distanzen (Bsp. SuedLink). In das Übertragungsnetz wird Strom von Großerzeugern oder aus unterlagerten Netzebenen eingespeist und über die Übertragungsnetze weitergeleitet an die Netze der regionalen Verteilnetzbetreiber (VNB). Nicht nur inländisch, sondern auch über Landesgrenzen hinaus verbinden die ÜNB-Stromnetze und arbeiten so gemeinsam am europäischen Verbundnetz.
Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Die Netze BW betreibt das überregionale Verteilnetz (Hochspannungsnetz) mit 110 kV. Das Hochspannungsnetz ist die Verbindung zum Höchstspannungsnetz (über Umspannwerke). Mit Hochspannungsnetzen wird der Strom grob zu Ballungszentren oder auch direkt an große Industriebetriebe verteilt.
Weitere Informationen zu den Hochspannungs-Netzausbauprojekten finden Sie hier.
Die Netze mit niedrigeren Spannungsebenen dienen der regionalen Verteilung des Stroms an die Endverbraucher*innen.
In der Mittelspannung variiert die elektrische Spannung je nach Anforderungen und Gegebenheiten im Bereich von 10 bis 30 kV. Das Mittelspannungsnetz verteilt den Strom an regionale Transformatorenstationen oder direkt an größere Einrichtungen wie beispielsweise Krankenhäuser oder Fabriken.
Das Niederspannungsnetz dient der Feinverteilung des Stroms auf lokaler Ebene.
An das Niederspannungsnetz sind private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und die Verwaltung angeschlossen. Die Netze BW betreibt ihr Niederspannungsnetz mit 400 V.